moneyland.ch, der unabhängige Online-Vergleichsdienst der Schweiz, hat die Krankenkassenprämien aller Prämienregionen für 2020 untersucht. Fazit: Je nach Wohnort zahlen Versicherte für die günstigste Krankenkasse doppelt so viel.
Die Schweizer Krankenkassenprämien unterscheiden sich je nach Wohnort. Ausschlaggebend sind die so genannten Prämienregionen, von denen es in der Schweiz insgesamt 42 gibt. In den Kantonen Zürich, St. Gallen, Luzern, Graubünden und Bern gibt es drei Prämienregionen, in den Kantonen Wallis, Waadt, Tessin, Schaffhausen, Freiburg und Basel-Landschaft zwei Prämienregionen. Alle übrigen Kantone haben nur eine Prämienregion. Die Prämienregionen sind für alle Krankenkassen dieselben.
Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat die Prämiendaten aller Krankenkassen in allen 42 Prämienregionen analysiert. Pro Wohnort wurden jeweils die günstigsten Krankenkassen ausgewertet. Resultat: Je nach Wohnort unterscheiden sich die Prämien massiv. «Der Wohnort kann mehr als 2000 Prämienfranken pro Jahr ausmachen», so Daniel Dreier, Experte bei moneyland.ch.
Basel-Stadt am teuersten, Appenzell Innerrhoden am günstigsten
Im Kanton Appenzell Innerrhoden kostet das günstigste Krankenkassen-Modell für erwachsene Versicherte mit einer 300er-Franchise (ohne Unfalldeckung) 265.90 Franken – so günstig wie nirgends sonst. In Basel-Stadt hingegen kostet das günstigste Krankenkassen-Modell für das gleiche Profil 452.60 Franken.
In Basel-Stadt zahlen die Versicherten also für die günstigste Krankenversicherung 186.70 Franken pro Monat mehr als in Appenzell Innerrhoden. Anders ausgedrückt: «In Basel-Stadt zahlen erwachsene Versicherte für die günstigste Krankenkasse über 70 Prozent mehr als in Appenzell Innerrhoden», so Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch.
Auch für erwachsene Versicherte mit einer 2500er-Franchise (ohne Unfalldeckung) gibt es die günstigsten Prämien im Kanton Appenzell Innerrhoden mit 167.30 Franken pro Monat. Die günstigsten Prämien im Kanton Basel-Stadt hingegen betragen für die 2500er-Franchise 333.30 Franken pro Monat. Das ist rund das Doppelte und entspricht einer Prämiendifferenz von fast 2000 Franken im Jahr. Für junge Erwachsene sehen die Prämienverteilungen ähnlich wie für Erwachsene aus (vergleiche tabellarische Auswertungen im Anhang).
Grosse Prämienunterschiede zwischen benachbarten Gemeinden
«In nahe gelegenen Gemeinden aus unterschiedlichen Prämienregionen werden die Unterschiede als besonders krass empfunden», so Benjamin Manz.
Ein konkretes Beispiel aus dem Kanton Zürich: Die Gemeinde Oberengstringen gehört zur Prämienregion 3 im Kanton Zürich. Hier zahlen erwachsene Versicherte mit einer 2500er-Franchise (ohne Unfalldeckung) 200 Prämienfranken pro Monat (es handelt sich um Assura PharMed).
Das unmittelbar benachbarte Frankenthal gehört zur Stadt Zürich und damit zur teureren Prämienregion 1. Hier zahlen die Versicherten mit dem genau gleichen Profil für die günstigste Kasse (ebenfalls Assura PharMed) mit 264.90 Franken deutlich mehr. Einige Meter Wohndistanz resultieren also in einer Prämiendifferenz von rund 780 Franken pro Jahr. (pd.)