Junge Menschen treiben mehr Sport

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Die Sportaktivität der Schweizer Kinder und Jugendlichen ist seit 2014 deutlich gestiegen. Das zeigt laut einer Mitteilung der Kinder- und Jugendbericht der Studie «Sport Schweiz 2020» des Bundesamts für Sport (Baspo). Für diesen waren mehr als 3400 Personen im Alter zwischen 10 und 19 Jahren befragt worden.

«Der Abwärtstrend, der sich im Sportverhalten dieser Altersgruppe zwischen 2008 und 2014 abgezeichnet hatte, konnte damit gestoppt werden», schreibt das Baspo. Die 10- bis 14-Jährigen zeigen sich nach wie vor als sportlich aktiver als die 15- bis 19-Jährigen. Innerhalb der beiden Altersgruppen hat sich die Anzahl Sportstunden jedoch angeglichen. Die Gesamtbewegungszeit der Kinder hat zugenommen und knapp 90 Prozent der 15- bis 19-Jährigen erfüllen die aktuellen Bewegungsempfehlungen für erwachsene Personen.

Der Anteil der sportlich inaktiven Kinder und Jugendlichen ist im Untersuchungszeitraum zurückgegangen. Bei den Kindern beträgt er 12 Prozent, bei den Jugendlichen liegt er bei 18 Prozent. Als Hauptgrund für die sportliche Inaktivität wird ein Mangel an Zeit angegeben. Erfreulich ist, dass mehr als die Hälfte der Nichtsportlerinnen und Nichtsportler wieder mit sportlichen Aktivitäten beginnen möchten. Weniger erfreulich ist, dass die Gruppe der Jugendlichen, die nur wenig Sport machen, grösser geworden ist.

Mädchen holen auf
Die Untersuchung zeigt gemäss Mitteilung, dass sich die Unterschiede im Sport- und Bewegungsverhalten zwischen den Geschlechtern seit 2014 reduziert haben. Sowohl die Mädchen als auch die jungen Frauen konnten weiter Boden gegenüber ihren männlichen Altersgenossen gutmachen. Dennoch weisen die Knaben und jungen Männer auf sämtlichen Altersstufen weiterhin eine höhere Sportaktivität auf.

«Weiter an Bedeutung für das regelmässige Sporttreiben der Kinder haben die Sportvereine gewonnen», schreibt das Baspo weiter. Von den 10- bis 14-Jährigen nehmen zwei Drittel mindestens einmal in der Woche an einem Vereinsangebot teil. Das Vereinsengagement der 15- bis 19-Jährigen ist hingegen leicht rückläufig. Der Stellenwert des freien, ungebundenen Sports wächst mit zunehmendem ­Alter: 78 Prozent der Jugendlichen ­treiben auch ausserhalb von Organisationen Sport.

Es gibt einen Stadt-Land-Graben
Gute Noten bekommen der obligatorische Sportunterricht und der freiwillige Schulsport: Die Schülerinnen und Schüler lassen sich dadurch zum ausserschulischen Sporttreiben motivieren. Wertvoll sind auch Angebote wie bewegter Unterricht, Spiel- und Sporttage sowie Schulsportlager, die das Bewegungsniveau der schulpflichtigen Kinder zu steigern vermögen.

Der Stadt-Land-Graben hat sich in den Jahren von 2014 bis 2020 vergrössert: «Kinder und Jugendliche auf dem Land sind sportlich aktiver als jene in der Stadt», heisst es in der Mitteilung weiter. Die gegenteilige Entwicklung zeigt sich bei den Sprachregionen. Je nach Sprachregion werden zwar unterschiedliche Sportarten bevorzugt, die lateinische Schweiz hat sich jedoch den Werten der Deutschschweiz angenähert. Die Studie stellt auch fest, dass die soziale Herkunft die Sportaktivität der Kinder beeinflusst: je höher die Bildung und das Einkommen der Eltern, desto sportlicher der Nachwuchs.

Die Studie Sport Schweiz 2020 untersuchte die Sportaktivität und die Sportinteressen der Schweizer Wohnbevölkerung. Sie wurde vom Schweizer Sportobservatorium im Auftrag des Baspo durchgeführt. Die Befragung fand vor der Coronapandemie statt.(pd.)