Kantischüler produzieren Naturseifen

Erstellt von Karin Steiner |
Zurück

Fünf Schüler und eine Schülerin der Kantonsschule Hottingen haben im Rahmen eines Schulangebots die Minifirma «Althea-Cosmetics» gegründet und produzieren nachhaltige Blockseifen aus natürlichen Zutaten. Ihr ehrgeiziges Ziel ist es, bis Ende des Schuljahrs 1000 Seifen zu verkaufen.

«Wir haben lange studiert, was wir produzieren wollen», sagt Nermin Nedzibi. «Wir haben uns umgeschaut, was andere ­Miniunternehmen machen und sind schliesslich auf den Kosmetikbereich gekommen. Wegen Corona wollten wir erst Desinfektionsmittel herstellen, aber das wäre zu kompliziert geworden. Was ist noch wichtig zum Schutz gegen eine Ansteckung? – Hände waschen natürlich!»

Lange hat das Sextett zum Thema Seife recherchiert und ist schliesslich auf die Firma Toggenburger Naturseifen gestossen. Diese stellt von Hand Seifen ohne Palmöl und synthetische Zusätze her aus natürlichen Materialien wie Kokosnussöl, Olivenöl, Honig, Milch, Hanf, Jojobaöl, ­Kakaobutter, Mandelöl und vielem mehr und reichert sie mit Kräutern aus der Region an. «Als wir unsere Idee dem Lieferanten aus dem Toggenburg vorbrachten, fanden er es super und war sofort bereit, uns zu unterstützen.»

Heilung und Reinheit

«Althea-Cosmetics» wurde die neue Firma genannt. Althea ist griechisch und bedeutet Heilung und Reinheit. «Dank der vielen Zutaten reinigen die Seifen nicht nur schonend, ohne die Haut zu reizen, sondern haben auch eine heilende Wirkung», machen die Jungunternehmer Werbung für ihr Produkt. Entschieden haben sie sich für die Geschmacksrichtungen Honig-Milch, Kräuter und Ringelblume. Dazu gibt es saisonal Extraseifen wie zum Beispiel Fichte im Winter, ein Valentinstag-Special Rose im Februar und auch auf den Sommer hin ist eine neue Duftnote in Planung. Die Verpackung der Seife besteht aus rezyklierbarem Karton, das Design und das Logo haben die Jugendlichen selber entworfen.

Das Projekt entstand im dritten Schuljahr des im Gymnasium angebotenen Akzents «Entrepreneurship». Dabei erhalten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, im Rahmen dieses Schulunternehmerprojekts eine Firma zu gründen, ein Produkt zu entwickeln und herzustellen oder herstellen zu lassen, dieses Produkt zu bewerben und zu verkaufen und anschliessend die Firma wieder aufzulösen. Unterstützt werden die Gymnasiasten dabei jeweils von der Organisation Young Enterprise Switzerland, die jährlich über 200 sogenannte Miniunternehmen fördert mit der Absicht, den jungen Leuten aufzuzeigen, was es heisst, ein Unternehmer zu sein.

Um ein Startkapital von maximal 3000 Franken zu generieren, verkaufen die Jugendlichen in der Familie und bei Freunden Partizipationsscheine. Dieses Geld muss innerhalb eines Jahres erwirtschaftet und am Ende des Projekts nach Auf­lösung der Minifirma wieder zurückgezahlt werden. In der Regel verkaufen die Jungunternehmer ihre Produkte jeweils auf Weihnachts- und Wochenmärkten. «Doch uns machte Corona einen Strich durch die Rechnung», erzählt Svenja Thalmann. «Alle Veranstaltungen, an denen wir unsere Seifen hätten präsentieren können, wurden abgesagt. Jetzt versuchen wir, sie über Social Media und unsere Homepage zu vertreiben.» Zudem sprechen die Jugendlichen bei Reformhäusern vor und hoffen, dass die Seifen in das Sortiment aufgenommen werden. «In zwei Reformhäusern sind wir bereits vertreten», erzählen sie stolz.

Werbung zum Weltwassertag

Am 22. März findet wie jedes Jahr der Weltwassertag statt. Im Hinblick auf diesen Anlass spannt das «Althea-Cosmetics»-Team mit einer Minifirma aus dem Aargau zusammen, das Abwaschseife produziert. «Unsere Produkte haben keine Schadstoffe, die das Wasser verunreinigen. Das wollen wir gemeinsam über Social Media verbreiten.»

Das Schulprojekt läuft noch bis zu den Sommerferien. Dann muss die Minifirma offiziell aufgelöst werden. Die Jugendlichen haben sich das Ziel gesetzt, bis dann 1000 Seifen zu verkaufen. Bis jetzt haben sie rund 750 geschafft. «Wenn die Firma gut läuft, können wir sie danach neu gründen und weiterführen», so Svenja Thalmann. «Wie es dann zeitlich aussieht, wissen wir noch nicht. Erst müssen wir uns auf die Matura konzentrieren.»

Informationen: www.althea-cosmetics.ch