Kispi feiert sein 150-jähriges Bestehen

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Das Kinderspital Zürich feiert das 150-Jahr-Jubiläum. Bis Dezember findet eine Vielzahl von Veranstaltungen statt. Am 23. Juni ist das Kispi-Kinderfest.

1868 legte der Zürcher Conrad Cramer mit einer Spende den Grundstein für das heutige Universitäts-Kinderspital Zürich. Die von ihm gegründete «Eleonorenstiftung» zu Ehren seiner früh verstorbenen Gattin Eleonora ist bis heute die Trägerin des Spitals. Heute ist der ehemalige Stadtrat Martin Vollenwyder Präsident der Stiftung. Das Kinderspital feiert aber nicht nur seine ereignisreiche 150-jährige Geschichte, sondern wirft auch einen Blick in die Zukunft.

Eigene Forschungsabteilung
Als erste Institution im Gesundheitswesen erkannte die Stiftung die Behandlung von Kindern als eine besondere Aufgabe. Es dauerte danach aber noch 40 Jahre, bis zur Schaffung des ersten Lehrstuhls für Kinderheilkunde an der Universität Zürich im Jahr 1910. Rund 50 Jahre nach der Gründung kam 1919 ein erster Vertrag zwischen dem Kinderspital und dem Regierungsrat zustande. Der Kanton verpflichtete sich, das Betriebsdefizit zu übernehmen und Beiträge an grössere Anschaffungen und Bauten zu entrichten.

Begonnen wurde mit drei Ärzten und 30 Betten. Am Anfang betreuten Wärterinnen ohne Ausbildung, später Diakonissen mit dunklen Kleidern, weissen Schürzen und Hauben – sogenannte Wärterinnen – die Kinder. Bis in die 50er Jahre durften die Eltern ihre Kinder nur am Mittwoch und Sonntage je eine Stunde besuchen. Seit 2001 setzt das Kinderspital Zürich auf akademisch geschulte Pflegeexpertinnen. Und die Eltern dürfen zu jeder Zeit bei ihrem Kind sein.

Kurz nach der Eröffnung war das Spitalgebäude bereits zu klein und musste durch weitere Gebäude ergänzt werden. Trotz Erweiterungsbauten in den 30er Jahren mit dem Oberen Haus, dem Gebäude Spiegelhofstrasse und dem Polikliniktrakt mit Hörsaal und der Inbetriebnahme weiterer Grossbauten Ende der 60er Jahre mit dem Bettenhaus Chirurgie, den Operationssälen, den Intensivpflegestationen und Ende der 80er Jahre mit dem Pavillon Süd, dem Herzoperationssaal und weitere Infrastrukturbauten blieb der Platzmangel bis heute ein Thema. Im Jahr 2022 soll der Bezug des Neubaus in der Lengg erfolgen. Was mit dem Areal des heutigen Kinderspitals geschehen soll, ist umstritten. Eine Idee ist, dass es künftig vom Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich genutzt werden soll.
Heute zählt das Kinderspital Zürich zu einem der führenden Zentren der Kinder- und Jugendmedizin in Europa. Jährlich werden um die 100 000 junge Patientinnen und Patienten behandelt. Das Kispi beschäftigt um die 2000 Mitarbeitende. Dank der eigenen Forschungsabteilung kann schwerkranken und verunfallten Kindern mit modernsten Therapien geholfen werden. Neben dem Akutspital in Zürich-Hottingen führt das Kispi in Affoltern am Albis das in der Schweiz einzige Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche.

Jubiläumsschrift
Der Historiker Matthias Wiesmann hat zum Jubiläum das Buch «150 Jahre Kispi» herausgegeben. Darin wird eindrücklich die Geschichte des Kispi von 1874 bis heute dargelegt. Entstanden ist ein Stück Sozial- und Medizingeschichte, begleitet von Bildern und Anekdoten. (pm.)

Das Jubiläumsjahr
- 15. April Kispi-Gastgruppe am Sechseläuten-Kinderumzug
- 5. Mai Tag der offenen Tür des Kinder-Herzzentrums
- 23. Juni Kispi-Kinderfest
- 18. August Golfturnier für Forschung am Kinderspital
- 2. September Charity-Ride zugunsten des Kinderspitals
- 7.–23. September Ausstellung des Zentrums Kinderhaut
- 27. Oktober Tag der offenen Tür im Rehabilitationszentrum Affoltern am Albis
- 3. November Kispi-Ball
- 9./10. November Forschungstage des Kinderspitals im HB
- 13./14. November Teddybärspital