Misstrauisch beäugen die zwei Jungvögel die Zoobesucher. Auch die Eier, die eine Tierpflegerin extra ins Gehege gelegt hat, werden zuerst aus der Ferne betrachtet. Das junge Geierpaar, das aus Prag und dem spanischen Jerez stammt, wohnt seit Mai im Zoo Zürich. Sie treffen hier auf eine 32-jährige Geierdame, die nahe am bisher in Menschenobhut erreichten Höchstalter von 37 Jahren ist und schon über zwanzig Jahre in Zürich lebt. Die alte Dame ist dann auch die Erste, die sich ein Ei greift und dieses gegen die Steine im Gehege wirft. Mit dem weichen Schnabel können die Vögel nämlich die Eier tragen, aber nicht öffnen. Um grosse Tierkadaver zu verwerten, brauchen die Geier die Hilfe von anderen Tieren, kleinere Tiere stellen kein Problem dar.
Ein junges Schmutzgeier-Paar ist im Zoo Zürich eingetroffen. Der Name der Vögel trügt aber. Mehr am nächsten Donnerstag im «Züriberg». (juf.)