Kolumne: Bitte Hände waschen, auch «nach» Corona

Zurück

Neben Abstandsregeln gilt Händewaschen als etwas vom Wichtigsten, um die Übertragung von Krankheiten zu minimieren. Gemäss Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden 80 Prozent der Infektionskrankheiten über die Hände verbreitet. Richtiges Händewaschen dauert mindestens 20 Sekunden unter fliessendem Wasser, mit Seife. Ganze Hände und alle Zwischenräume einseifen und danach abspülen. Auf diese Weise werden gemäss einer Untersuchung der Uni Regensburg 99 Prozent aller Keime entfernt oder inaktiviert. Danach die Hände gut trocknen, da sich Bakterien in feuchten Händen 500- bis 1000-mal schneller verbreiten als in trockenen. 
Drei Monate nach dem Lockdown haben Geschäfte, Restaurants und Schulen wieder geöffnet, wenn auch mit vielen Auflagen. Die Angst vor einer erneuten Welle ist präsent. Die Leute agieren grösstenteils noch immer sehr vorsichtig und bemühen sich um Abstand und Hygiene. Desinfektionsmittel gehören zum Alltag und das Tragen von Masken wird kontrovers diskutiert. Ich hoffe, dass das A und O – nämlich das korrekte Händewaschen – dabei nicht ganz vergessen wird. Weder Desinfektionsmittel noch Masken retten uns, wenn die Grundregel von sauberen Händen nicht beachtet wird. Wir haben unsere Gesundheit, im wahrsten Sinne der Worte, in den Händen. 
Nach einem Toilettenbesuch beim Lavabo sagte ein Kind zu mir: «Die Frau hat die Hände nicht gewaschen» und zeigte auf die sich schliessende WC-Türe. Schön, dass das Kind offenbar weiss, dass Händewaschen sehr wichtig ist. Ganz traurig für die unbekannte Frau, so ein schlechtes Vorbild zu sein. Auch auf den Toiletten der Männer ist die Situation nicht besser. Dies soll kein Trost, sondern ein Aufruf sein. Wer diese minimale Regel nicht einhält, nimmt nicht nur für sich eine Ansteckung in Kauf, sondern gefährdet auch alle Mitmenschen. Und vor allem wird damit der ganze Aufwand der Restaurants und Geschäfte mit Füssen getreten. Betriebe, die derzeit ums Überleben kämpfen, brauchen unsere volle Unterstützung. Nicht nur durch Konsumation, sondern auch hinter verschlossenen Türen.

Theresia Weber-Gachnang*

*Theresia Weber-Gachnang ist Präsidentin der Zürcher Landfrauenvereinigung, im Vorstand des Zürcher Bauernverbands und des Gewerbeverbands Bezirk Meilen. Sie engagierte sich von 1999 bis 2018 für die SVP im Kantonsrat und präsidierte diesen 2015/16.