Kulturveranstaltungen werden nur zögerlich wieder besucht. Das zeigt eine Befragung des Bundes von August.
«Gegenüber der ersten Befragung von Anfang Juni 2020 ist die Bereitschaft zur Wiederaufnahme der Kulturbesuche deutlich zurückgegangen», teilt der Bund in einer Medienmitteilung mit. Waren damals noch 24 Prozent der Befragten bereit, kulturelle Institutionen oder Veranstaltungen «ohne grosse Bedenken» wieder zu besuchen, sank der Anteil bis Ende August auf 18 Prozent. Fast die Hälfte der Befragten geben an, dass sie Kulturbesuche nicht vor 2021 wieder aufnehmen wollen. Bei der ersten Befragung waren es noch 22 Prozent.
Stärker ausgeprägt als Anfang Juni ist die Forderung nach Schutzmassnahmen in den kulturellen Institutionen. Während 36 Prozent der Bevölkerung Anfang Juni eine Maskenpflicht befürworteten, stösst jetzt das Maskenobligatorium in geschlossenen Räumen auf eine breite Zustimmung von 65 Prozent. Auch die Akzeptanz der Erfassung der Gäste auf Besucherlisten erfuhr eine deutliche Zunahme von 25 auf 43 Prozent. Die Massnahmen stossen bei allen Generationen auf ein positives Echo.
Kultursektor ist gefährdet
«86 Prozent der Befragten beurteilen den Kultursektor als gefährdet», heisst es in der Medienmitteilung weiter. Daher wollen auch nur knapp die Hälfte aller Saison-Abonnementsbesitzer oder Mitglieder von kulturellen Einrichtungen ihr Abonnement oder Mitgliederkarte wie gewohnt erneuern.
Der Bund hat in Zusammenarbeit mit den Kantonen für den Kultursektor ergänzende Massnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie erarbeitet. Die öffentliche Unterstützung dieses Sektors in Zeiten der Pandemie stösst gemäss Umfrage auf eine breite Zustimmung.
Die Umfrage wurde vom 20. August bis 2. September 2020 bei einer repräsentativen Stichprobe von 1197 Befragten in der ganzen Schweiz von der Agentur L’Oeil du Public (Suisse) durchgeführt. Sie gibt den Behörden und Kulturunternehmen Hinweise auf das kulturelle Verhalten der Schweizer Bevölkerung während der Pandemie. (cbr. / pd.)