Krise trifft den Arbeitsmarkt im Kanton Zürich

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Zum Jahresende stieg die Arbeitslosenquote im Kanton Zürich – vorwiegend saisonal bedingt – von 3,3 Prozent auf 3,5 Prozent. Im gesamtschweizerischen Vergleich wurde der Zürcher Arbeitsmarkt 2020 leicht überdurchschnittlich von der Corona-Krise getroffen. Die Lage dürfte weiterhin angespannt bleiben, auch wenn nicht mit einer breiten Entlassungswelle zu rechnen ist. Dies teilt die Volkswirtschaftsdirektion.

Ende Dezember waren 29‘828 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des Kantons Zürich als arbeitslos gemeldet, 1‘696 Personen mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich dadurch um 0,2 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent. 

Die Zunahme ist vorwiegend auf saisonale Effekte zurückzuführen: Wie für diese Jahreszeit üblich, hat die Arbeitslosigkeit vor allem in saisonal geprägten Branchen wie dem Baugewerbe (+587) und dem Gastgewerbe (+303) zugenommen. Deutlich zugenommen hat die Arbeitslosigkeit auch bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+222), zu denen unter anderem der Garten- und Landschaftsbau zählen. 

Sinkende Arbeitslosenzahlen waren nur vereinzelt zu verzeichnen, etwa im Bereich Erziehung und Unterricht (-23), im Gesundheits- und Sozialwesen (-12) sowie in der öffentlichen Verwaltung (-5) 

Leicht stärkere Betroffenheit im Kanton Zürich 
Im vergangenen Jahr betrug die durchschnittliche Arbeitslosenquote im Kanton Zürich 3,1 Prozent, ein ganzer Prozentpunkt höher als im Jahresdurchschnitt 2019 (2,1 Prozent). Allerdings wurde zu Beginn der Corona-Krise mit einer viel stärkeren Zunahme gerechnet. Im gesamtschweizerischen Vergleich fiel der Anstieg im Kanton Zürich leicht überdurchschnittlich aus. Aufgrund der starken internationalen Ausrichtung von Zürich musste vor allem das Gastgewerbe wegen ausbleibender internationaler Städte- und Geschäftstouristen starke Umsatzeinbrüche verzeichnen. Die Arbeitslosenquote im Gastgewerbe stieg von 4,2 Prozent (2019) auf 8,0 Prozent (2020). Auf gesamtschweizerischer Ebene fiel die Zunahme im Gastgewerbe deutlich geringer aus, nämlich von 4,8 Prozent (2019) auf 7,9 Prozent (2020) 

Auch im Detailhandel zeigte sich die vergleichsweise stärkere Betroffenheit Zürichs infolge der Corona-Krise: Die Arbeitslosenquote stieg von 2,7 Prozent auf 3,9 Prozent, während sie schweizweit von 3,0 Prozent auf 3,9 Prozent stieg. Kaum Unterschiede gab es hingegen im Baugewerbe sowie bei den Banken und Versicherungen. Diese Branchen zeigten sowohl im Kanton Zürich als auch im gesamtschweizerischen Schnitt eine relativ moderate Zunahme der Arbeitslosigkeit. 

In den nächsten Monaten dürfte sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt kaum entspannen. Es ist mit einer weiteren, leichten Zunahme der Arbeitslosigkeit zu rechnen. Eine breite Entlassungswelle ist nach wie vor wenig wahrscheinlich. Auf den Frühling hin dürften sich die Aussichten aufhellen, wenn die Temperaturen wieder steigen, und sofern bis dann ein nennenswerter Teil der Bevölkerung geimpft ist. (pd.)