Kritik am Stadion-Projekt dauert an

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Der Stadtrat hat den privaten Gestaltungsplan für das Projekt «Ensemble» gutgeheissen und überweist diesen an den Gemeinderat, wie er heute mitteilt. Ob und wie die Gegner nun mobil machen, ist noch relativ unklar, wie eine Umfrage zeigt.  

Auf Anfrage lässt Peter Aisslinger offen, ob sich das Komitee "gegen den Höhenwahn" juristisch gegen das Projekt wehren werde. "Wir müssen das modifizierte Bauvorhaben zuerst prüfen", so Aislinger gegenüber der Lokalinfo. sicher ist einzig, dass sich der ehemalige Mitstreiter und Architekt Marcel Knörr nicht mehr öffentlich engagieren wird. Gegenüber der "NZZ" sagte er, er sei wegen seinem Auftraten gegen das Stadionprojekt "massiv unter Druck geraten". 

IG Hardturmquartier übt Kritik

Jose Wolf von der IG Hardturmquartier verweist auf Anfrage auf die kürzlich erfolgte Generalversammlung. Diese beauftragte den Vorstand mit 40 Ja, 3 Nein und 2 Enthaltungen, "alles zu unternehmen, dass bekannte Mängel im Gestaltungsplan optimiert werden: Die hohe Bodenversiegelung, die stark eingeschränkten Grünflächen und die mangelnde Aufenthaltsqualität". Zudem wurden die wuchtigen Hochhäuser bemängelt. Die IG Hardturmquartier fordert zudem, dass "das ungenügende Sicherheitsdispositiv verbessert werden müsse – nicht zuletzt mit Blick auf die jungsten Gewaltexzesse bei den Klubanhängern".

Platz für 18000 Fans

Gemäss Mitteilung des Stadtrats planen die privaten Investoren auf dem Areal Hardturm ein neues Fussballstadion für 18000 Zuschauende, eine gemeinnutzige Wohnüberbauung sowie zwei Wohn- und Geschäftshochhäuser.
Der private Gestaltungsplan «Areal Hardturm – Stadion» wurde vom Stadtrat gutgeheissen und nun an den Gemeinderat überwiesen. Während der öffentlichen Auflage im Herbst 2017 gingen insgesamt 60 Einwendungsschreiben ein und wurden geprüft. Die Einwendungen betrafen laut Mitteilung vor allem die Themen Hochhaus und Freiraum. Sie sind wie üblich in einem Bericht zusammengefasst und beantwortet. Der private Gestaltungsplan «Areal Hardturm – Stadion» schafft die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Realisierung des Projektes «Ensemble» von HRS Investment AG, der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich (ABZ) und den Immobilienanlagegefässen der Credit Suisse. Erforderlich ist dieser aufgrund der Gebäudehöhe der beiden geplanten Hochhäuser. Hinzu kommt, dass die komplexen Anforderungen eines Fussballstadions an die Erschliessung und der Nachweis der Umweltverträglichkeit vertiefte Abklärungen erforderten. Im privaten Gestaltungsplan werden insbesondere Festlegungen zu den Bau- und Nutzungsbestimmungen, zur Erschliessung, zu Freiräumen, zum Lärmschutz sowie zu weiteren Umweltaspekten getroffen.

Laut der Stadt Zürich sei das Angebot "vielfältig fürs Quartier und die Stadt". Das Projekt «Ensemble» umfasst neben einem neuen Fussballstadion, einen gemein-nützigen Wohnungsbau mit rund 174 Wohnungen sowie zwei Wohn- und Geschäfts-Hochhäuser mit rund 570 Wohnungen im mittleren Preissegment. Dank drei öffentlichen Plätzen wird das Areal Hardturm zudem mit verschiedenen öffentlich nutzbaren Freiräumen ausgestattet. Insgesamt wird das Gebiet Zürich-West somit um einen weiteren Baustein eines vielseitigen Quartiers ergänzt. (pd./ ls./ Visualisierung: zvg.)