Ursula Gross Leemann hat sich entschieden: Die Küsnachter Finanzvorsteher tritt nicht zu den Erneuerungswahlen für den Gemeinderat im nächsten April an. «Zwölf Jahre sind eine gute Zeit, um zurückzutreten», sagt sie. In erster Linie seien es persönliche Gründe, die zu ihrem Entscheid geführt haben, so die 60-Jährige. Sie wolle mehr Freiheiten haben, insbesondere jetzt, wo die Kinder erwachsen und sie und ihr Ehemann beide gesund und in der Lage seien, Reisen zu unternehmen.
Gross Leemann betont, dass sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge gehe. «Ich habe dieses Amt, und vor allem auch mein Ressort, immer sehr gerne ausgeübt», so die FDP-Politikerin, die seit 2006 gewählt ist und in ihrer ganzen Amtszeit als Finanzvorsteherin fungierte. Vor ihrer Wahl in den Gemeinderat sass sie bereits elf Jahre in der RPK.
Ernst und Wyss treten erneut an
Um eine potenzielle Nachfolge habe sie sich bereits gekümmert, sagt Gross Leemann. «Ich habe jemanden motiviert, der dies sicher sehr gut machen würde.» Namen nennt sie jedoch noch keine, schliesslich muss die Parteiversammlung mögliche Kandidaten noch absegnen. Gross Leemanns Parteikollege Martin Wyss wird hingegen erneut zur Wahl antreten. Im Frühling liess der Vorsteher Planung noch offen, ob er sich erneut zur Verfügung stellen werde. «Die Koordination mit Familien- und Berufsleben ist zwar nach wie vor anspruchsvoll. Doch die Freude am Amt ist ungebrochen, und ich möchte mich gerne eine weitere Legislatur lang als Gemeinderat für Küsnacht engagieren», sagt er zu seinem Entscheid. Er habe in den vergangenen dreieinhalb Jahren viel Neues lernen und konstruktiv in verschiedenen Bereichen mitwirken dürfen. Seinen Wiederantritt definitiv bestätigt hat auch Gemeindepräsident Markus Ernst, der dritte FDPler im Gremium.
Nachdem im Frühjahr Noldi Reithaar (SVP) seinen Rücktritt auf das Ende der laufenden Legislatur angekündigt hat, ist nun klar, dass mindestes zwei neue Gesichter in den Küsnachter Gemeinderat einziehen werden. (aj.)