Küsnachterin gründet Start-up «vivis»

Zurück

Bereits im Alter von 12 Jahren begann die Küsnachterin Vivian Maurhofer zu nähen. Im Rahmen ihres Maturaprojekts hat sich die Schülerin nun ihren Traum eines eigenen Start-ups erfüllt.

«Mami» ist schlicht, einfach und gut kombinierbar: An den vier Ecken ist ein weisser Bommel angenäht, der Bezug ist taupe/weiss-kariert und mit weissem Spitzenstoff verziert. «Mami» steht nicht etwa für den Namen eines Elternteils, sondern für ein bestimmtes Kissen. Die Namensgebung stammt von der Küsnachterin Vivian Maurhofer. Im Rahmen ihrer Maturaarbeit für die Kantonsschule Küsnacht hat die 18-Jährige ein Start-up gegründet. «Vivis», so der Name des Einzelunternehmens, bietet selbstgenähte Kissenhüllen mit Reisverschluss an. Der Verkauf findet über Maurhofers selbstgestaltete Website statt.
«Seit dem Unterricht im textilen Werken bei Regula Binkert vor sechs Jahren nähe ich mit grosser Leidenschaft », sagt die Schülerin. Ausserdem sei ihr «Grosi», Marlies Maurhofer, Textiles-Werken-Lehrerin und habe ihrer Enkelin stets Nähmaterial geschenkt. Vivian hat zwei Schwestern, aber sie sei die Einzige in ihrer Familie, die leidenschaftlich schneidert. So leidenschaftlich, dass sich die Schülerin sogar Zeit fürs Nähen fix in den Stundenplan mit einplant.

Jedes Kissen trägt einen Namen
«Mit der Zeit bin ich immer häufiger von Freunden und Bekannten angefragt worden, Textilien für sie anzufertigen », sagt die junge Frau. Die Maturaarbeit bot ihr dabei die perfekte Gelegenheit, ein eigenes Startup zu gründen. Doch das Endprodukt stand für Maurhofer nicht von Anfang an fest: Nebst Kissen stand ebenfalls der Verkauf von Bags oder Necessaires zur Auswahl. «Doch ein Kissen kann man gut als Dekorationsgegenstand oder Geschenk gebrauchen », sagt Maurhofer, «daher hatte ich das Gefühl, Kissenbezüge würden am meisten rendieren.»
Die Kissenbezüge näht Maurhofer jedoch nicht auf Anfrage. Insgesamt hat sie sechs verschiedene Kissenbezüge entworfen und genäht, die alle einen individuellen Namen tragen: «Mami», «Nostalgia», «Myself», «Royal Dreams», «Happy» und «Lago». Letzteres hatte sie aufgrund einer Empfehlung einer Freundin erstellt. Als Maurhofer ihr die Stoffauswahl vorlegte, entgegnete ihr die Freundin: «Es ist unübersehbar, dass du den Stil der Kissen ausgewählt hast, denn keines ist blau.» Daraufhin entstand «Lago» – «vivis» einziges blaues Kissen. Nach der Festlegung der Sujets fing die Arbeit für Maurhofer erst richtig an. Insgesamt hat sie 51 Kissenbezüge genäht, von denen sie bereits mehr als die Hälfte verkauft hat.

«Vivis» soll weiterbestehen
Nicht nur Faden und Nadel lassen das Herz der Schülerin aufblühen: Vivian tanzt Jazz und arbeitet gerne mit Kindern zusammen, wie beispielsweise in der Mädchenriege. Auch mit Familie und Freunden verbringt sie viel Zeit. «Meine Mitmenschen sind für mich sehr wichtig, denn sie haben mich mit meinem Start-up ‹vivis› stets unterstützt und an mich geglaubt.» Im Rahmen des Maturaprojekts ist die Näherei für die Schülerin nun zu Ende. Doch wie sieht es in Zukunft damit aus? «Ich möchte meinen Traum eines eigenen Start-ups sicherlich auch nach der Matura leben.» Was Maurhofer dann für Produkte anbietet, bleibt offen. Sicher ist: Ihren eigenen Stil behält sie bei. (Céline Geneviève Sallustio)