Kultur aus Wipkingen im Mittelpunkt

Erstellt von Pia Meier |
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Neun Kunstschaffende, drei Autorinnen und zwei Musiker nehmen am Kulturprojekt «Wip-kinge – ein Klang aus dem Quartier» teil. An 20 Orten in Wipkingen wird bis 18. September Raum für Kunst geboten.

«In Wipkingen hat es eine grosse Anzahl von Künstlerinnen und Künstlern», hielt Regula Weber bei der Eröffnung des Kulturprojekts «Wip-kinge – ein Klang aus dem Quartier» fest. Sie gehört mit Antonia Hersche und Maria Bill zum Team von «nano-Raum für Kunst» an der Röschibachstrasse 57. Das Projekt «Wip-kinge» sei aber eine grosse Herausforderung gewesen. «nano – Raum für Kunst» hatte es in Kooperation mit dem Bahnhofreisebüro Wipkingen realisiert. «Regula Fischer vom Bahnhofreisebüro war sofort begeistert von der Idee», freute sich Weber.

Schuss aus dem Nichts
Die teilnehmenden Autorinnen, Kunstschaffenden und Musiker aus Wipkingen machen sich auf Spurensuche. Auf poetische, spielerische, gesellschaftskritische Art nähern sie sich dem Puls des Quartiers, eröffnen mit unterschiedlichen Ausdrucksmitteln neuen Einblicke und machen ihre Impressionen sichtbar. Die drei Autorinnen Melanie Katz, Isolde Schaad und Tabea Steiner nehmen im alten Bahnhofswartesaal und an einem literarischen Spaziergang Bezug aufs Quartier. Die neun Kunstschaffenden stellen in verschiedenen Geschäften im Quartier aus, aber auch im öffentlichen Raum. «Es gibt viel Überraschendes im Quartier zu entdecken», betonte Weber. Die Kunstprojekte von Christine Bänninger und Peti Wiskemann sind ein Zusammenspiel aus Malerei und Zeichnung, Performance und Aktion, Kommunikation und Installation. Johanna Bossart ist fasziniert vom Unaufgeregten, manchmal auch Skurrilen im Alltäglichen. Dem, was selbstverständlich erscheint. Bettina Eberhard erinnert mit «Bucheggplatz Narrativ» an einen Schuss aus dem Nichts, der vor über 20 Jahren einen Menschen aus dem Leben riss. Thomas Krempke begeistert mit «Handlungen 2020», einer Fotoinstallation rund um den Röschibachplatz. «Die Schönheit der Hände. Mit den Händen gestalten wir die Welt.» Lukas Kurmann und Nelly Rodriguez beschäftigen sich in «Bänkli Beobachtungen» mit Wipkingens Sitzbänken im öffentlichen Raum. Sie werden untersucht, getestet und dokumentiert. Auch Beobachtungen zum Sitzerlebnis während eines gewissen Zeitraums finden statt. Peter Rüesch befasst sich in «Hand_Werk» mit Fragen in Form einer Reflexion in Bildern, Texten und einem Spiel über das Handwerk des Velomechanikers und der Velomechanikerin. Karin Schuh verbindet mit dem Leben in Wipkingen während einer langen Zeit das Leben am Fluss. Dazu gehören Gurgeln und Rauschen des Wassers, die Strudel, das Glitzern des Lichts und vieles mehr. Im Bahnhofreisebüro präsentierten Dominik Burger und Jerry Rojas Werke aus ihrem Album «Zürich Wipkingen».

Samstag, 12. September, 14–20 Uhr, Nano-Raum für Kunst, Ausstellungen mit Johanna Bossart, Lukas Kurmann, Nelly Rodriguez, Bettina Eberhard, Peter Rüesch, Karin Schuh, Thomas Krempke. 14–18 Uhr Bahnhofreisebüro Wipkingen. «Wipkingen–Athen via Brindisi retour». Aktion mit Christine Bänninger und Peti Wiskemann. 19 Uhr, Bahnhofreisebüro Wipkingen, Lesung mit Melanie Katz, Isolade Schaad und Tabea Steiner.
Freitag, 18. September, 17 Uhr, literarischer Spaziergang mit Melanie Katz, Anmeldung www.minipli.ch, Treffpunkt: Nano-Raum für Kunst. 18 Uhr Finissage.