Das Gehörlosenzentrum in Oerlikon feiert in diesem Jahr das 50-Jahr-Jubiläum. Deshalb wurde erstmals ein Kultur-Festival inklusiv durchgeführt.
Die farbigen Hände an der Fassade des Gehörlosenzentrums Oerlikon sind von Weitem zu sehen. Sie weisen darauf hin, dass dort etwas Spezielles stattfand. «Gehörlos – schwerhörig – hörend: alles gleich oder anders?» Unter diesem Titel wurde das 1. Kultur-Festival inklusiv durchgeführt. Das Programm wurde inklusiv gestaltet, damit es für Menschen mit und ohne Hörbehinderung zugänglich war. Es wurde auf die Kultur der Gehörlosen und der Gebärdensprache aufmerksam gemacht. Ziel war, auf die Wahrnehmungswelt von Schwerhörigen und Hörenden aufmerksam zu machen, denn Hörende, Gehörlose und Schwerhörige haben ein unterschiedliches Kulturverständnis, wie Andreas Janner, Geschäftsführer von «sichtbar Gehörlose Zürich», ausführte.
Neben den farbigen Händen an der Fassade – sie bleiben für die nächsten drei Monate erhalten – soll ein Gemeinschaftsprojekt Spuren hinterlassen. Um die 300 Personen gestalteten und malten ein kleines Bild auf eine quadratische Platte. Diese Platten sind nun in der Cafeteria des Gehörlosenzentrums bis zum nächsten Kultur-Festival inklusiv im Jahr 2021 ausgestellt.
Zum Kultur-Festival gehörte auch die Ausstellung von Schweizer gehörlosen Künstlern und Künstlerinnen. Es wurde ebenfalls mit anderen Institutionen wie dem Gemeinschaftszentrum Oerlikon zusammengearbeitet. So entstand ein Familienprogramm mit Spielmobil und Postenlauf zwischen Gehörlosenzentrum und GZ. Im GZ gibt es zudem eine Ausstellung zur Gebärdensprachkunst. Zudem wurde im Rahmen von «Quartier macht Schule» ein Gebärdensprache-Crashkurs organisiert. Um die 40 Personen haben an der Organisation und Durchführung des 1. Kultur-Festivals teilgenommen, darunter zahlreiche Freiwillige. Das nächste Kultur-Festival inklusiv soll 2021 stattfinden.
Der Anlass wurde von «sichtbar Gehörlose Zürich» organisiert. (pm.)