Am nächsten Samstag lädt das Kunsthaus Zürich von 10 bis 20 Uhr ein zum Tag der offenen Tür: Kunst für jedermann, Blicke hinter die Kulissen und der Schwerpunkt Architektur.
Am Tag der offenen Tür zeigt das Kunsthaus Zürich, was es für die Kunst und für sein Publikum zu leisten vermag. Auf dem Programm stehen Begehungen der Kunsthaus-Erweiterung im Rohbau, baukulturelle Führungen in der an Geschichte und Ornamenten reichen Villa Tobler, Einblicke in die Arbeit der Restauratoren und anderes mehr. In der Sammlung sind rund 400 Gemälde und Skulpturen vom 13. bis zum 21. Jahrhundert zu sehen. Regelmässig finden Highlights-Führungen statt, zu deren Teilnahme es keinerlei Vorkenntnisse bedarf.
Im Malatelier werden Kinder kreativ. Überraschend für Jung und Alt dürfte die Ausstellung des mexikanischen Künstlers Abraham Cruzvillegas sein. Diese entwickelt sich unter Mitwirkung verschiedener Akteure laufend fort und bietet mit ihrer Mischung aus Installation, Video, Zeichnung, Musik sowie nicht-menschlichen Organismen reichlich Irritation. Selten zu sehen sind die Positionen naiver Maler in der Ausstellung «Matisse, Dietrich, Rousseau. Visionäre Sachlichkeit», die erst am Vortag eröffnet worden ist.
Vom Entwurf zum gebauten Raum: Erstmals werden die Räume und die Funktionen der Kunsthaus-Erweiterung physisch erfahrbar. An Führungen durch den Rohbau informieren Projektverantwortliche über das von David Chipperfield Architects entworfene Gebäude, das dem Heimplatz ein neues Gesicht und dem Kunsthaus bald doppelt so viel Raum geben wird. Hinter dem vom Umbau erfassten Bestandsgebäude des Architekten Karl Moser liegt die Villa Tobler. Die als Bank und Privathaus erbaute Liegenschaft ist Sitz der Zürcher Kunstgesellschaft, des Vereins, der das Kunsthaus betreibt. Am Tag der offenen Tür steht die Beletage zur Besichtigung offen. An drei geführten Rundgängen referieren die Kunsthistorikerinnen Kerstin Bitar und Katrin Koyro über die Vermählung von Kunst, Design und Baukultur. Und bei einer Erfrischung in den an Jugendstil-Elementen reichen Räumen trifft man sich zum Gespräch. Am Abend stellen sich dort die Zürcher Kunstgesellschaft und die Kunstfreunde Zürich vor.
Blick ins Restaurierungsatelier
Nur am Tag der offenen Tür ist der Blick ins Restaurierungsatelier möglich – in Arbeitsräume, wo die Kunstwerke von Sicherungen und schützenden Fassungen befreit, unter Ausschluss der Öffentlichkeit behandelt werden. Das Team der Restauratoren erläutert seine Arbeit. Mit etwas Glück ist eine monumentale Hauptleihgabe an die kommende Kokoschka-Ausstellung zu sehen. Hinter den Kulissen führt auch das Team des Technischen Diensts durch Werkstätten und Räume, wo für Klima, Kunst und Sicherheit wichtige Vorkehrungen getroffen werden.
Für Menschen mit Seh- und Hörbeeinträchtigung werden Angebote im kleinen Kreis organisiert. Diese Rundgänge werden von Gebärdendolmetschern begleitet. (pd.)
Das komplette Programm mit Anfangszeiten ist online auf www.kunsthaus.ch. Kunsthaus Zürich, Heimplatz 1, 8001 Zürich, www.kunsthaus.ch