Kunstaktion sammelt für Covid-Opfer

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Über 100 000 Franken kamen zusammen: Die Zürcher Kunstmalerin Ladina Durisch hat erfolgreich Geld für Covid-Opfer im italienischen Bergamo gesammelt.

aktion während des ersten Lockdowns in der Lombardei, in Bergamo. Beim Sehen der Bilder von Militärlastwagen, die nachts die Särge aus Bergamo in Krematorien in der ganzen Lombardei verteilten, hat sich die Künstlerin Ladina Durisch, mit Atelier beim Tiefenbrunnen,  gesagt, da muss man doch etwas tun.

Da die Künstlerin seit über 30 Jahren Ölbilder malt und verkauft, hat sie sich ein Projekt ausgedacht, welches sich an ihre Kunden, Kollegen und weiteren möglichen Spendern orientierte. Sie organisierte Quartier- und Strassenaus­stellungen und verkaufte Bilder um dem Projekt Inhalt zu geben. Sie motivierte Freunde zum Verbreiten der Message für «Likes» und «ich mache mit» – unter anderem den Rotary Club Zürich Circle International.

Spenden sinnvoll einsetzen
Bei der Suche nach einem geeigneten Ausstellungslokal anerbot sich die Helferei des Grossmünsters, welche ihren Saal kostenlos zu Verfügung stellte. Im Gespräch fand sie heraus, dass der Pfarrer auch Beziehungen zu Bergamo hatte. Die «Waldenser» in Bergamo sind eine reformierte Gemeinde des Grossmünsters. Ladina Durisch fand somit einen Partner für den sinnvollen und direkten Einsatz der zu erwartenden Spendengelder direkt vor Ort und ohne administrative Kosten. Für einen Aktionstag mit 16 KünstlerInnen entstand eine Verkaufsausstellung in der Helferei, die über 17 000 Franken einbrachte. Weitere Spenden kamen aus dem direkten Verkauf von Ladinas Werken durch Sammler und Freunde. Aber auch direkte Spenden machten einen Grossteil der gesammelten Summe aus. Das Ziel war 100 000 Franken zusammenzubringen.

Eine Spende hat ihr besonders imponiert: Eine Nonne sammelte von ihren Gästen anlässlich ihres runden Geburtstags 700 Franken, die sie mit Freude in die Spenderbox legte. So kamen über sieben Monate die stattliche Summe von über 100 000 Franken zusammen.

Kürzlich überbrachte Kunstmalerin Durisch den Check selbst nach Bergamo, wo jetzt schon wieder harte Lockdown-Regeln gelten. Die Spende wurde vom lokalen Priester Winfried Pfannkuche dankend entgegengenommen, mit Maske und Distanz. Die lokale Gemeinde hat ein Team ins Leben gerufen, welches über die gespendete Summe verfügen soll. Die Waldensergemeinde in Bergamo verfügt über ein Altersheim, welches den Covid-­bedingten Tod eines Teils der Bewohner erleben musste. Die alten Menschen konnten ihre Liebsten beim ersten Lockdown nicht sehen, nicht berühren, nicht von ihnen Abschied nehmen. Da steht schon mal der Gedanke, mit Hilfe moderner Kommunikation, etwa der Videosoftware Zoom, soziale Nähe mit physischer Distanz zu vereinbaren.

Vielleicht können dann die alten Kirchenmitglieder die Sonntagsmesse live im Fernseher mitverfolgen. (e.)