Vor 100 Jahren gründete Emil Dold die gleichnamige Glasmalerei. Heute ist die 4. Generation in diesem Beruf tätig. Die Vielseitigkeit dieses alten kreativen und innovativen Handwerks beeindruckt.
Das Atelier von Glaskünstler Fritz J. Dold an der Birmensdorferstrasse 628 ist voll von Schätzen. So hat er noch das alte Werkzeug seines Grossvaters Emil Dold, Gründer des Unternehmens, aufbewahrt. An den Wänden des Ateliers hängen zahlreiche ganz unterschiedliche Werke. Sie zeigen, wie vielseitig Glasmalerei ist. Von Wappen über Kirchenfenster und Restaurierungen bis zu Eigenkreationen ist alles vorhanden.
4. Generation
Emil Dold war von St. Gallen nach Zürich gezogen. Er hatte sein Atelier in Albisrieden. Sein Sohn Fritz W. Dold hat das Atelier 1957 übernommen. Die Tochter von Fritz J. Dold, Aline Dold, also die 4. Generation, hat ihr Glasatelier in Seuzach. Nach ihren Lehr- und Wanderjahren in Lausanne, Canterbury und Köln wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit. Am 19. September wurde das 100-Jahr-Jubiläum auf dem Schloss Kyburg gefeiert. Die Jubiläumsausstellung dauert bis 31. Oktober.
Vater und Tochter blicken zurück auf zahlreiche Highlights wie zum Beispiel Neuschöpfungen am Kölner Dom, das Dürrenmattfenster in Konolfingen, die vier Jahreszeiten in Emmenbrücke, die Lebenslinien im Kantonsspital Genf wie auch die dreidimensionale Skulptur in Albisrieden. Auch Restaurierungen an weltbekannten Fenstern wie Marc Chagall im Fraumünster, die gotischen Fenster in Königsfelden, die Giacomettischöpfungen in Davos und Zürich sowie die historischen Fenster im Westflügel des Landesmuseums in Zürich wurden erfolgreich abgeschlossen, wie Vater und Tochter festhalten.
Reines Handwerk
Die Glasmalerei in ihrer traditionellen Technik fasziniert auch in der heutigen Zeit. Der Werkstoff Glas ist so vielfältig wie die Farbpalette der mundgeblasenen Gläser. Es lässt sich schneiden, verformen, schmelzen, ätzen, schleifen oder malen. So sind die Kundenwünsche nach sorgfältigen Gesprächen optimal auszuarbeiten, um genau das Resultat zu erschaffen, welches wieder über Jahrhunderte erfreuen und erstaunen kann.
Die Faszination Glas bleibt in der modernen Gestaltung erhalten. Auf die farbigen, mundgeblasenen Echt-Antik-Gläser wird mit Schwarzlot, Email und Silbergelb gemalt und bei 600 Grad eingebrannt. Der Arbeitsaufbau ist derselbe wie im 14. Jahrhundert. So wird heute noch mit dem Gänsekiel gearbeitet, um ein authentisches Bild der Malerei zu erschaffen. Glasmalerei ist kreativ und innovativ. Fritz J. Dold ist heute vermehrt von der abstrakten Malerei begeistert.
Es gibt auch immer wieder Neues in der Glasmalerei, wie zum Beispiel neue Schmelztechnik, heraldische Gesetzgebung und anderes. Auch wird heute mehr Farbe verwendet. Die Aufträge erhalten Vater und Tochter Dold von Kirchen, Denkmalpflege und Privaten.
Fritz J. Dold ist Mitglied des Gewerbevereins Albisrieden. Gerne würde er noch eine moderne Skulptur, zum Beispiel in einem Kreisel, machen.