Leben & Bauen: Projekttage im Schulhaus Hirslanden

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Während dreier Projekttage befassten sich 19 Klassen von Kindergarten bis zur
6. Klasse des Schulhauses Hirslanden intensiv mit dem Thema Bauen. Die Primarschule Hirslanden hat den auf dem Schulareal stattfindenden Neubau als Anlass und Inhalt für ihre jährliche Projektwoche genommen: In spannenden Workshops zeichneten und bauten die Schülerinnen und Schüler in stufengemischten Gruppen eigene Bauwerke, lernten verschiedene Maschinen und Berufe genauer kennen, studierten fremde Bauwerke, befassten sich mit den Bereichen Statik, Perspektive, Funktionalität und besuchten unterschiedliche Baustellen und Bauwerke in unserer Umgebung.

Eine Hupe gab den «Startschuss»
Pünktlich zum zweiten Klingeln der ersten Stunde am Mittwoch, 10. April, ertönte die Starthupe zu den Projekttagen der Schule Hirslanden Primar. Die Schulleiterin Martina Bohraus thronte auf einem Bagger auf dem Pausenplatz, bewaffnet mit robusten Schuhen und einem Megafon, und begrüsste die Kinderschar, welche gespannt darauf wartete, loszulegen. Nach dem gemeinsam gesungenen Baustellensong fiel der Startschuss für die Workshops.
In altersdurchmischten Gruppen widmeten sich die Kinder verschiedensten Themen rund ums Bauen. Mit Hilfe aus der Elternschaft (Architekten) wurden Modelle analysiert, mit Bauprofis aus der Umgebung Backsteinmauern gebaut, die Kindergartenkinder konstruierten Modelle aus Styroporkugeln und Zahnstochern und erforschten damit das Thema Statik. Einfache «Haushaltmaschinen» wurden ausprobiert, Geräusche, die auf den Baustellen zu hören sind, identifiziert und erklärt. Die Unterstufenkinder experimentierten mit Streichholzschachteln, um die Technik des Brückenbauens und des Riegelbaus zu entdecken. Die aktuellen Bauwerke unserer Zeit dienten den Kindern als Vorbild für eigene Kreationen, seien es Collagen, Pläne oder Fantasiebauten, so zum Beispiel ein Traumschulhaus. Die Mittelstufenkinder rezyklierten Abfälle und bauten diese zu fantasievollen Miniaturhäusern. Mithilfe von anspruchsvollen Gruppenarbeiten und -spielen wurde das Thema Perspektive angegangen und diskutiert. In «Miniprojekten» entstanden Hausboote, Spielplätze und Hochhäuser in einer Streichholzschachtel. Weitere Gruppen besuchten die Lewa-Savannen-Baustelle im Zoo oder stiegen in den Untergrund im Hauptbahnhof.

An der Grundsteinlegung waren alle dabei
Während dieser drei Tage herrschte geschäftiges Treiben in den Zimmern und Korridoren der Schulhäuser Hofacker und Freiestrasse, sowie auch auf den Pausenplätzen. Als krönender Abschluss der Projekttage fand die gemeinsame Grundsteinlegung des Neubaus der Schulanlage Hofacker statt. Das Wetter zeigte sich von der besten Seite, es war trocken und sonnig. Eine Zeitkapsel mit den Handabdrücken und Wünschen aller Kinder wurde in einer Vertiefung auf dem Grund der 30 Meter tiefen Baugrube versenkt.
Die Bautätigkeiten wurden eigens für diesen Schulanlass eingestellt, und die 400 Kinder der Schule Hirslanden stiegen Stufe um Stufe eine steile Holztreppe hinunter, aufmerksam begleitet von Lehrpersonen, Betreuungs- und Hausdienstmitarbeitenden. In der Tiefe der Baugrube wurde inbrünstig der speziell für diesen Anlass komponierte Baustellensong gesungen – eine eindrückliche Darbietung und ein glückbringendes Ritual für alle zukünftigen Schulhausbesucher. Zurück auf dem Pausenplatz gab es für alle Beteiligten – auch für die hungrigen Bauarbeiter – eine Bratwurst vom Grill mit einem Bürli und später ein Glace. Viele Erwachsene (Schulmitarbeiter, Helfer, Zuschauer und Bauarbeiter) mischten sich beim gemeinsamen Mittagessen unter die fröhliche Kinderschar. Nach einem letzten Singen des Baustellensongs in einem grossen Kreis war die Projektwoche abgeschlossen.
Eines ist jetzt klar: Das neue Schulhaus wird von diesen Kindern im Sommer 2020 bestimmt mit einem besonderen Gefühl betreten werden. (zb.)