Lebensqualität der Bewohnenden steht im Mittelpunkt

Erstellt von Béatrice Christen |
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Die Stiftung Alterswohnen in Albisrieden – kurz Sawia – feiert ihr 30-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Türen in ihren sechs Pflegewohnungen. Nebst drei deutschschweizerischen Wohnungen gibt es drei mediterrane.

Vor 30 Jahren legte eine kleine Projektgruppe in Albisrieden unter dem Dach der Alice-Schoch-Bockhorn-Stiftung den Grundstein zu den heutigen Pflegewohnungen der Sawia. Die «Lokalinfo» durfte mit Pia Riklin sprechen, einem Teammitglied der Gruppe der ersten Stunde. «Da es immer mehr betagte Menschen im Quartier gab, welche vor dem Schritt in eine grosse Institution Angst hatten, wurde die erste Pflegewohnung an der Langgrütstrasse 88 für sieben Bewohnende gegründet», erzählt Pia Riklin. «Im Laufe der Zeit erwies sich diese als zu klein, und die Erfahrung zeigte auch, dass im Hinblick auf die Infrastruktur noch ­einiges optimiert werden musste.»

In der Folge entstanden weitere Pflegewohnungen im Quartier. Pia Riklin freut sich darüber und sagt: «Mit der Gründung dieses Wohnkonzepts stiessen wir bei verschiedenen Baugenossenschaften auf offene Ohren und bekamen die Möglichkeit, weitere solcher Wohnoasen mit familiärer Betreuung zu gründen.»

Ein Besuch bei der Sawia und das Gespräch mit deren Geschäftsführer Christian Weber und Heidi Hansen von der Geschäftsstelle Hotellerie ergaben, dass heute – nach 30 Jahren – die Sawia und das Konzept der Pflegewohnungen nach wie vor aktuell und beliebt sind. Die beiden Verantwortlichen betonen: «Im Laufe der Zeit hat sich die Alterskultur verändert. Die in den Sawia-Wohnungen lebenden Menschen werden nicht nur sozial und pflegerisch betreut. Oberste Priorität hat ihr persönliches Wohl. Dazu gehören die Wertschätzung ihrer Persönlichkeit und das Eingehen auf ihre Biografie.» Zurzeit leben 59 Männer und Frauen in Einzelzimmern in sechs Wohnungen der Sawia. In drei davon leben italienisch- und spanischsprachige Betagte. Sie sprechen ihre Sprachen, pflegen ihre Kulturen und werden mit mediterraner Küche verwöhnt.

Gemeinsam und doch eigenständig

In den Wohnungen leben die Menschen ganz nach ihren Bedürfnissen eigenständig, sie werden rund um die Uhr – je nach Bedarf und Wünschen – betreut. Auch haben sie Gelegenheit, sich in den Alltag einzubringen. In Gesprächen und bei Aktivitäten erfolgt der gemeinsame Austausch. Im Mittelpunkt steht die Lebensqualität der Bewohnenden. Zwar spricht man bei der Sawia von Pflegewohnungen, doch diese Art von Wohngemeinschaft steht auch betagten Männern und Frauen offen, die nicht pflegebedürftig sind und nicht mehr allein leben, aber auf keinen Fall ins Altersheim möchten.

Die Sawia hat vor 30 Jahren ihre erste Pflegewohnung für betagte Menschen im Quartier gegründet. Inzwischen haben auch andere Stadtquartiere erkannt, dass die Lebensqualität von älteren Menschen in einer kleinen Gruppe besser ist als in einem grossen und anonymen Altersheim. Christian Weber sagt: «Auch der Zürcher Stadtrat steht dieser Art von Wohnmöglichkeit wohlwollend gegenüber.» Übrigens: Sawia steht in Kontakt mit Baugenossenschaften in Albisrieden und plant die Einrichtungen von weiteren Wohngemeinschaften in der bewährten Form der Pflegewohnungen.

 

Anrufen und reinschauen

Am Samstag, 28. August, öffnet Sawia die Türen zu ihren Pflegewohnungen zwischen 14 und 16.30 Uhr. Anmeldung obligatorisch unter Telefon 044 405 60 80.
Drei Wohnungen sind mediterran geführt: Pflegewohnung Oasi, Stauffacherstrasse 220, 8004 Zürich. Pflegewohnung Sorriso, Albert-­Schneider-Weg 25, 8047 Zürich. Pflegewohnung Piazza, Albisriederstrasse 342, 8047 Zürich.
Die drei deutschschweizerischen Pflegewohnung sind: Eyhof, Eyhof 18, 8047 Zürich. Pflegewohnung Sonnengarten, Birmensdorferstrasse 538, 8055 Zürich. Pflegewohnung Schneebeliweg, Schneebeliweg 1/3, 8048 Zürich.