Legendäre Reisejournalistin mit 96 Jahren gestorben

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Die Todesanzeige ist sehr schlicht gehalten. Nichts würde darauf hindeuten, dass eine der bedeutendsten Journalistinnen der Schweiz gemeint ist. Die am 11. Juni 1924 geborene Charlotte Peter «durfte bis zum Schluss ein eigenständiges und aktives Leben führen», heisst es darin. Und: «Sie konnte ihre letzte Reise antreten.» Das passt darum, weil Charlotte Peter als promovierte Historikerin in vielen Ländern herumkam und als Korrespondentin arbeitete. Anfang der 1960er-Jahre leitete sie die Kulturabteilung der damals schwer angesagten «Zürcher Woche». Chefredaktor war der begnadete Autor Werner Wollenberger («Mis Dach isch dr Himmel vo Züri»). Daneben schrieb sie auch für die Swissair.

Auch für die «Züri-Woche» tätig
1963 wurde Charlotte Peter Chefredaktorin der deutschsprachigen Ausgabe der «Elle» und nach der Fusion mit der «Annabelle» 1978 Co-Chefredaktorin mit Werner Wollenberger. In den 1980er-Jahren arbeitete Charlotte Peter für SRF, für die «Züri-Woche», ab und zu auch für die «Weltwoche» und die «Bilanz». Nach ihrer Pensionierung war sie als freie Reisejournalistin tätig. Sie berichtete oft aus schwer zugänglichen Gegenden. Burma, Nordkorea, die ehemalige Sowjetunion. Für ihre Reisen hatte sie, so zumindest eine Legende, zwei Pässe, um bei der Einreise Schwierigkeiten zu vermeiden.
Am 3. November ist Charlotte Peter 96-jährig gestorben. Sie wohnte bis ­zuletzt in ihrem Haus im Zürcher Seefeld. (ls.)