Je länger der Krach um eine Millionenzahlung zwischen dem EHC Kloten und Philippe Gaydoul dauert, desto schlechter für den Verein: Das Geld ist nämlich für den Nachwuchs vorgesehen.
Nach der dritten Niederlage in Folge rückt beim EHC Kloten die Frage nach einem vierten Ausländer weiter ins Zentrum. Eine Verstärkung im Sturm könnte den Flughafenstädtern Auftrieb geben, besonders nachdem Routinier Martin Plüss endgültig abgesagt hat. Da wäre die noch ausstehende Million vom einstigen Flyers-Besitzer Philippe Gaydoul willkommen. Gegenüber dem «Klotener Anzeiger» betont Lehmann aber: «Die Summe wird in die Nachwuchsförderung investiert.» Hier bestehe mit den Young Flyers, einem Verbund der Nachwuchsmannschaften der Flughafen-Region, ein grossartiges Projekt. Mit dabei sind der EHC Kloten, der EHC Winterthur, der EHC Bülach sowie der EV Dielsdorf-Nie-derhasli. Nach Lehmanns Angaben soll die ausstehende Summe nicht in Ausländer investiert werden. Einer Verstärkung des Teams ist der Präsident angesichts der verletzungsbedingten Ausfälle aber nicht abgeneigt. Es sei denkbar, Tommi Santala temporär zu ersetzen.
Gaydoul bestreitet Forderung
Die Millionen-Forderung geht auf eine Vereinbarung aus dem Jahre 2015 zurück. Philippe Gaydoul hat als einstiger Besitzer des Unterländer Vereins beim Verkauf des Klubs an die nordamerikanische ASE-Gruppe schriftlich einen Betriebszuschuss von insgesamt drei Millionen Franken zugesichert. Zwei Millionen flossen im ersten Jahr nach dem Verkauf, eine Million sollte der EHC Kloten im zweiten Jahr erhalten. Doch diese ist Gaydoul schuldig geblieben. Er stellt sich auf den Standpunkt, mit dem inzwischen erfolgten Ausstieg der ASE-Gruppe sei die Forderung für das zweite Jahr nichtig. Der EHC Kloten hat Gaydoul deswegen betrieben. Das Betreibungsamt hat offenbar mangels liquiden Mitteln die Pfändung seiner Liegenschaft am Zürichsee eingeleitet, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Gegen die Forderung reichte Gaydoul eine Aberkennungsklage ein. Er versichert gegenüber «Blick»: «Das Geld liegt längst auf einem Sperrkonto.» (dj.)