Sie nennen sich Bloodyhandz, Beko und Kool. Am Sonntag treten die drei Rapper aus Leimbach an einem Bandcontest im Club Exil in Zürich West an.
Schicksal oder Zufall, die Sihlweidstrasse in Leimbach war es, die die drei Jungs der Rap-Combo BBK zusammenbrachte. Bloodyhandz, Beko und Kool entdeckten bald, dass sie nicht nur die Adresse, sondern auch die Leidenschaft für Musik teilen. Dann kam vor etwa einem Jahr der Entschluss, sich musikalisch zusammenzuschliessen. BBK war geboren.
Jedes Mitglied von BBK konnte zuerst im Privaten oder auf der Bühne Erfahrungen sammeln. Da wäre einmal Bloodyhandz, dessen Name furchteinflössender klingt, als er es sollte. Der Name steht nicht für Aggression und Gewalt, sondern für das Herzblut, mit dem der frühere Graffitisprayer seine Werke bedachte. «Bloodyhandz steht quasi für das Herzblut, das direkt aus der Seele über die Hand mit der Sprayfarbe auf die Fläche floss», sagt er.
Als der US-Musiker Bloodyhandz schliesslich in die Schweiz kam, steckte er sein Herzblut in den Rap und wurde Mitbegründer der Band Spirit of the Rhythm. Mit dieser kann er heute ein Album und diverse Auftritte verbuchen.
Saftstand im Musikvideo
Kool und Beko sammelten Erfahrungen im Privaten. Kool habe lange Zeit für Freunde und Bekannte Lyrics verfasst und gerappt, aber für die Bühne oder ein Album habe es leider nie gereicht. Erst als er wieder auf Beko traf und dieser dann den Kontakt mit Bloodyhandz herstellte, nahm das Projekt langsam Form an. Bereits vor zwei Jahren, also vor der offiziellen Gründung von BBK, begann Beko damit, erste Stücke zu skizzieren, wie zum Beispiel «Alles guet» und «Dancing with the devil». Er war allerdings noch nicht ganz zufrieden damit. Erst als er die Stücke mit Bloodyhandz und Kool zusammen probte, hätten sie den nötigen Feinschliff bekommen. Schliesslich entstand das Album mit dem passenden Titel: Sihlweid Juice, übersetzt: Sihlweid Saft. Zu einem guten Album gehört auch ein Musikvideo, dachten sich die drei. So suchten sie sich kurzerhand einen Kameramann und gingen ans Werk. Für den Videoclip zum Stück «Raw» montierten sie fleissig Saftstände, grillten Steaks und warfen Körbe. War der Saftstand im Film als Anlehnung an das «Juice» im Titel gedacht, sollten das Basketballspielen und das Grillen einen Einblick in den Alltag der drei geben. «Wir wollten, dass man im Video sieht, wie wir unsere Freizeit so verbringen. Es sollten nicht irgendwelche Szenen künstlich hergestellt werden. So war der Dreh am Ende mehr Vergnügen als harte Arbeit», erzählt Kool. Das Video sei spontan entstanden. Das Schild vom Saftstand hat BBK als Erinnerungsstück behalten. Es wird einen Ehrenplatz im Studio erhalten.
Auf Technik statt auf Show setzen
Kaum ist das Album draussen, steht der erste Live-Auftritt für BBK an. Am 9. Dezember (ab 17 Uhr) werden sie beim SPH-Bandcontest im Club Exil im Kreis 5 zu hören sein. Dabei handelt es sich um einen der grössten Nachwuchstalentwettbewerbe Europas, bei dem in 70 Städten in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich Auswahlrunden stattfinden.
BBK wollen die Leute wissen lassen, dass es da draussen MCs, sogenannte Master of ceremonies, oder auf Deutsch Zeremonienmeister, gibt, die wirklich rappen können und dabei ganz auf Kitsch verzichten. Die Rap-Combo will dazu wieder auf Technik und Texte statt auf eine grosse Show setzen. Wichtig sei es, sich für die Stücke Zeit zu nehmen und eine richtige Message zu haben. Bloodyhandz: «Wir sagen nicht, dass wir die Besten sind, aber wir sind verdammt gut. Hört also rein.»