Medaillen für junge Chemie-Talente

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Letzte Woche trafen sich Mittelschülerinnen und Mittelschüler aus der ganzen Schweiz an der ETH Zürich zum Final der Schweizer Chemie-Olympiade 2017. Für die vier Gewinner geht das Olympia-Fieber im Juli an der Internationalen Chemie-Olympiade in Thailand weiter.

Am Morgen zogen sie mit Schreibzeug und Taschenrechner in den Theorie-Unterricht, am Nachmittag ging es mit Schutzbrille und Mantel ab in die Chemie-Labors der ETH Zürich. Eine ganze Woche lang beschäftigten sich die 9 Finalisten und 7 Finalistinnen der Schweizer Chemie-Olympiade mit ihrem Lieblingsfach. Am Freitag, 21. April galt es dann ernst. Bei der 3-stündigen Theorie-Prüfung und der 2-stündigen Praktika-Prüfung wetteiferten die Jugendlichen um Medaillen.

Gold für zwei Berufsschüler und zwei Gymnasiasten

Am erfolgreichsten abgeschnitten haben Diego Zenhäusern aus Bürchen (Berufsfachschule Oberwallis), Tamar Som aus Lengnau (Kantonsschule Baden), Caroline Weber aus Schnottwil (Kantonsschule Solothurn) und Luca Schmutz aus Waldkirch (Berufsschule aprentas).

Diego Zenhäusern, der eine Lehre als Chemielaborant absolviert, zeigte sich überrascht über seinen ersten Platz: „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich in der Theorie so gut abschneide.“ Auf die Frage, was ihn an Chemie fasziniere, meint er begeistert: „Mir gefällt, dass aus zwei unterschiedlichen Stoffen etwas ganz Neues entstehen kann. Und dass man mit dieser Wissenschaft so viele Phänomene aus unserem Alltag erklären kann.“

Über Silber freuten sich Richard Walter aus Luzern (Kantonsschule Alpenquai Luzern), Gian Reber aus Solothurn (Kantonsschule Solothurn), Ambika Mukherjee aus Untersiggenthal (Kantonsschule Baden) und Chantal Balmer aus Aeschi (Kantonsschule Solothurn). Die Bronzemedaillen gingen an Simone Heimgartner aus Fislisbach (Kantonsschule Baden), Simon Bolt aus Windisch (Kantonsschule Wettingen), Nikola Hajdin aus Zürich (Kantonsschule Hohepromenade) und Stefanie Bauer aus Zumikon (Kantonsschule Hohepromenade). Vier weitere Schüler wurden mit einer Honorable Mention ausgezeichnet (s. Rangliste im Anhang).

Die 16 Finalistinnen und Finalisten setzten sich gegen ihre ehemals 312 Mitstreiter durch und überzeugten mit ihrem Wissen, ihren Fertigkeiten und ihrer Neugierde bereits in den ersten beiden Runden der Olympiade im Oktober und Januar. Sie gehören zu den besten Nachwuchs-Chemikern der Schweiz.

Thailand als Treffpunkt von Chemie-Talenten

Die vier Goldmedaillengewinner dürfen die Schweiz an der Internationalen Chemie-Olympiade vom 06. bis 15. Juli 2017 in Nakhon Pathom (Thailand) vertreten. Caroline Weber freut sich auf die Reise nach Asien: „Besonders gespannt bin ich auf die Jugendlichen aus aller Welt. Es ist interessiert mich, zu erfahren, wie ihr Chemie-Unterricht aussieht, ob sie andere Themen beackern als wir in der Schweiz.“ Nebst den beiden Prüfungstagen haben die Jugendlichen auch die Gelegenheit, das Gastland zu entdecken. Denn nebst der intellektuellen Herausforderung legen die Wissenschafts-Olympiaden auch grossen Wert auf den interkulturellen Austausch unter den Jugendlichen. Es werden fachliche und persönliche Kontakte geknüpft, die den beruflichen Werdegang der Teilnehmerinnen und Teilnehmer positiv prägen.

Die Freiwilligenarbeit, das Herzstück der Wissenschafts-Olympiaden

Organisiert wird der Wettbewerb für kluge Köpfe vom Verein SwissChO (Schweizer Chemie-Olympiade). SwissChO, das sind Studierende, Doktorierende oder Lehrpersonen, die oft selbst an den Olympiaden mitgemacht haben und nun ihr Wissen und ihre Leidenschaft für das Fach an die jüngeren Schüler weitergeben. Sie leisten damit wichtige Freiwilligenarbeit in der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung. (pd./