Melancholische, schräge und bildhafte Diplomarbeiten

Zurück

Die diesjährigen Diplomanden der Schule für Kunst und Design F+F in Albisrieden wagen optimistische Blicke in eine trüb wirkende Zukunft.

Die Diplomanden sezieren Erinnerungen und Gefühle, sammeln Geschichten und erzählen vom Unterwegssein. Melancholisches, Schräges, Bildhaftes und Atmosphärisches von 20 Diplomanden wird ab dem 31. Mai in den Räumen der F+F in Albisrieden zu sehen sein. In diesem Jahr ist erstmals auch der Bereich Modedesign in der Ausstellung vertreten. Am Freitag, 9. Juni, findet zusätzlich die Diplommodenschau statt.
Die Diplomausstellung vereint verschiedenste Themen. Der Video- und Performancekünstler Drag Milky Diamond zeigt seine Installation «Cruel World» und beschallt die F+F mit Tracks von Lana Del Rey. Stefan Marty stellt zwei monumentale Skulpturen – ein Hexenhaus und einen Schiffscontainer – ins Foyer. Mirja Curtius haut einem mit ihrer nachhaltigen, schrägen und farbenfrohen Kollektion Red Sheep aus Filz und Wolle halbnackte Wahrheiten um die Ohren. Es sind auch leisere, aber ebenso starke Stimmen an der diesjährigen Diplomausstellung der F+F zu finden. Die Fotografin Regina Staub untersucht mit ihrer Kamera den Mikrokosmos von Autobahnraststätten und zeigt diese in einer unerwarteten Skurrilität und Melancholie. Oder Delia Frauenfelder, die ihre Faszination für die Fliegerei mit präzisen und nostalgischen Porträts von Aviatik-Freaks unmittelbar auf die Betrachter übergehen lässt und es gleichzeitig schafft, einen ironischen Blick auf diese eingefleischte Szene zu werfen. Einige Diplomanden treten aktuellen gesellschaftlichen Debatten entgegen. Yves Steiner stellt in seinem Dokumentarfilm «Faszination Sihlwald» den Zürcher (Nat-)Urwald in den Mittelpunkt. Er zeigt, wie wichtig solche Biotope für den Fortbestand vieler Arten sind und wie es die Menschen ängstigen kann, auf gewisse Lebensräume keinen Zugriff zu haben. Mit «notus not us» schaffen die Grafiker Luca Margadant und Zara Velchev ein Vergleichstool für Medienschaffende und Spielfreudige. Auf ihrer Website notusnotus.ch («work in progress») können Schlagzeilen und Artikel von verschiedenen alternativen Webportalen und klassischen Medienhäusern verglichen werden – mit hohem Unterhaltungs- und Erkenntniswert. (pd. / Foto: zvg.)

F+F Schule für Kunst und Design, Flurstrasse 89, 8047 Zürich. Ausstellung: 1.–11. Juni. Öffnungszeiten Di bis Fr, 12–20 Uhr, Sa und So, 12–18 Uhr. Modenschau: 9. Juni, 20.30 Uhr.