Mit klassischer Musik durch die Krise

Erstellt von Laura Hohler |
Zurück

Das Klassikfestival mit dem aktuell relevanten Titel «Hoffnung» gastierte letztes Wochenende in
Küsnacht. Ins Leben gerufen wurde es von den beiden Musikerinnen und Schwestern Astrid und Sonja Leutwyler.

In kleinem Rahmen und mit gut durchdachtem Hygienekonzept durften die Veranstalterinnen das geplante Klassikfestival vom 18. bis zum 20. September durchführen. «Das Umdisponieren hat extrem viel Arbeit bereitet», berichtet die Berufsmusikerin und Initiantin Astrid Leutwyler. Zuerst mussten sie und ihre Schwester Sonja den künstlerischen Teil abändern, danach kamen die logistischen Vorbereitungen. «Ich musste neues Material wie Plexiglasscheiben und Wegleitsysteme anschaffen und ein Schutzkonzept für das Klassikfestival erstellen», so die ausgebildete Violonistin weiter.

Das diesjährige Festival habe den beiden zwar einige «schlaflose Nächte» bereitet, doch freue sich die Künstlerin, dass es stattfinden konnte. Die harte Arbeit und das Bangen haben sich gelohnt. Die abwechslungsreichen Konzerte fanden in der Aula des Goldbach-Schulhauses sowie im Pfarreizentrum St. Georg Küsnacht statt. Am Freitagabend eröffneten Sonja Leutwyler (Mezzosopran), Astrid Leutwyler (Violine), Julian Steckel (Violoncello) und Teo Gheorghiu (Klavier) mit den Klängen Ludwig van Beethovens (1770–1827) das Festival. Anlässlich des 250. Geburtstags des bekannten deutschen Komponisten und Pianisten stand dieser Abend ganz im Fokus seiner Musik.

Zauberflöte für Kinder

Am Samstagnachmittag lockte das Familienkonzert «Die Zauberflöte» zahlreiche Besucherinnen und Besucher und vor allem viele Kinder an, die Aula des Schulhauses Goldbach verwandelte sich an diesem Morgen in eine bunte Märchenwelt. «Das Konzert war komplett ausverkauft und zusätzliche Stühle mussten hereingetragen werden», freute sich Astrid Leutwyler über das grosse Interesse an der Zauberflöte. Einige der Kinder sassen während des Konzerts sogar am Boden. Die Mehrheit der jungen Gäste kannte die Musik bereits und lauschte gebannt der Kunst von Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791). Der Erzähler und bekannte Zürcher Theaterschauspieler Daniel Rohr rezitierte eine gekürzte Fassung der weltberühmten Oper. Mithilfe von kreativen Illustrationen inszenierte er die wichtigsten Szenen und Arien des Werks, um so auch dem jungen Publikum einen Zugang zur Klassik zu ermöglichen. Die Maskenpflicht sei dabei kein Problem gewesen und wurde selbstverständlich von allen Anwesenden befolgt, berichtete Leutwyler.

Krönender Abschluss

Am Sonntagmorgen fand das letzte Kinderkonzert des Klassikfestivals statt. Während einer Dreiviertelstunde konnten sich die Kinder ein Märchen mit der Musik des bekannten französischen Komponisten Camille Saint-Saëns (1835–1921) anhören, der vor allem durch die Vertonung verschiedener Tiercharaktere in seinem «Le Carnaval des animaux» bekannt wurde.
Jolanda Steiner vom Kammerensemble des Klassikfestivals Küsnacht fungierte dabei als Erzählerin und gab eine unterhaltsame und spannende Geschichte zum Besten. Am Abend endete das Festival mit einer Konzert-Soirée.

Astrid Leutwyler blickt optimistisch in die Zukunft – denn auch in den folgenden Jahren soll das Klassikfestival Küsnacht ein wichtiger Bestandteil der lokalen Kulturszene werden. «Ich denke, dass es das Festival bereits in den drei Jahren geschafft hat, sich als renommiertes Festival der Zürcher Kulturlandschaft zu etablieren», so Leutwyler.