«Miteinander lesen» in der PBZ Aussersihl

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Der Erfolg von Shared Reading geht weiter: Neben der Pestalozzi-Bibliothek Altstadt bietet nun auch jene in Aussersihl das Miteinanderlesen an. Was ist Shared Reading? Die Idee ist so bestechend wie scheinbar einfach: gemeinsames kreatives Lesen ausgewählter Geschichten und Gedichte in einer kleinen Gruppe (maximal 15 Personen). Eine ausgebildete Leseleiterin oder ein Leseleiter sucht den Text aus und leitet die Gruppe. «Im emotionalen wie intellektuellen Erleben von Literatur können das eigene Leben, das eigene Verhalten und die eigenen Gefühle mit dem Erzählten in Verbindung gebracht werden», schreibt die Pestalozzi-Bibliothek Zürich (PBZ). Zugleich finde ein integrierender Austausch mit den anderen Teilnehmern statt: Die vorgelesene Geschichte und das Gespräch werden von allen als geteilte Erfahrung wahrgenommen, zu der keine Eigeninitiative notwendig ist. Wer zuhört, gehöre bereits dazu. Shared Reading ist weder Therapie oder Medizin noch Buchclub oder ambitionierter Literaturkreis, sondern eine Methode, in einer Atmosphäre unangestrengter Offenheit die wohltuende Entfaltung der Literatur, von Texten und Wörtern, zu fördern.

Shared Reading wurde vor mehr als 15 Jahren in Liverpool von Gründungsdirektorin Jane Davis (The Reader) erdacht und entwickelt, um Menschen den Zugang zu Literatur zu ermöglichen. Shared Reading hat wissenschaftlich nachgewiesene Effekte auf das persönliche Wohlbefinden, die Lebenszufriedenheit und die Kommunikationsfähigkeit. Es fördert die soziale Interaktion und stärkt das Gemeinschaftsgefühl.

Den Auftakt der kreativen Literaturvermittlung in der Schweiz bildete ein Pilotprojekt, das im September 2018 gleichzeitig in der PBZ, den Stadtbibliotheken Luzern und Chur, der Bibliothek Zug und den Kornhausbibliotheken Bern startete.
Die Gruppe steht allen Interessierten offen, eine Anmeldung ist nicht nötig. Das Angebot «Miteinander lesen – Shared Reading» ist kostenlos (mit Kollekte). Die Anlässe in der PBZ Aussersihl an der Zweierstrasse 50 finden jeweils donnerstags von 18 bis 19.30 Uhr statt, die ersten am 4., 11. und 25. April. (pd. / Foto: mai.)