Moschtete ohne Äpfel vom Rossacker

Erstellt von Pia Meier |
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Die traditionelle Moschtete im Ortsmuseum Albisrieden lockte auch dieses Jahr zahlreiche Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohner an. Verkauft wurde das süsse Getränk über die Gasse. Auf das Rahmenprogramm musste allerdings wegen der Pandemie verzichtet werden.

Die diesjährige Albisrieder Moschtete am vergangenen Wochenende war in verschiedener Beziehung etwas Besonderes. Wegen der Coronapandemie war der Zutritt zum Ortsmuseum Albisrieden nur mit einem Covid-Zertifikat möglich. Zudem musste der Most wegen des starken Sturms am 13. Juli erstmals ohne Äpfel vom Baumgarten Rossacker hergestellt werden. Dieser hatte ein paar Bäume gefällt. «Grün Stadt Zürich wird neue Bäume pflanzen», sagte Hans Amstad, Präsident des Vereins Ortsmuseum Albisrieden.

Aber auch die Birnen, die jeweils den Äpfeln beigemischt werden, fehlten dieses Jahr. Trotzdem konnten zirka 400 Liter Most aus den 525 Kilogramm Äpfeln von Bräm von Bergdietikon, 600 Kilogramm von Wegmann, 50 Kilogramm von Bachmann, 25 Kilogramm von der Mühli und 25 Kilogramm von der Buchlern gepresst werden. Verwendet wurde vor allem die Apfelsorte Arlet.

Es gab nicht nur Most
Verkauft wurde das süsse Getränk über die Gasse in Liter- und Halbliterflaschen. «Diese können im Kühlschrank ungefähr eine Woche aufbewahrt werden», erläuterte Amstad. «Der Deckel sollte aber leicht geöffnet werden.» Zudem wurden Träsch, Kräuter und Albisrieder Fee verkauft. Diese alkoholischen Getränke werden aus den Überresten nach dem Saftauspressen, dem sogenannten Trester, hergestellt. «Im Absinth hat es unter anderem Wermutkraut, Anis, Ysop, Zitronenmelisse, Pfefferminze, Fenchelsamen drin. Grundlage ist der Kräuter», verriet Peter Stirnemann, Zuständiger für die Mostpresse. Er war zufrieden mit dem Ertrag. Amstad freute sich, dass der Anlass durchgeführt werden konnte. Auf das Rahmenprogramm musste allerdings wegen der Pandemie verzichtet werden.

Vor allem Familien mit kleineren Kindern interessierten sich auch fürs Obstpressen. Im Ortsmuseum Albisrieden steht eine betriebstüchtige Mostpresse aus dem Jahr 1911. Die Äpfel wurden von oben in die Presse geleert. Aber nicht bevor die anwesenden Kinder zu ihrer Freude einen Apfel zum Essen erhielten. Dann wurden die Äpfel gepresst und der Most lief heraus. Die anwesenden Helfer schauten auch, dass niemand den richtigen Moment verpasste. Dieses Jahr konnte die Moschtete bereits zum 46. Mal durchgeführt werden.