Die Wasserversorgung Zürich feiert das 150-Jahr-Jubiläum. Eine Vielzahl von Veranstaltungen sind geplant. Ein spassiges Erlebnis für alle bietet die neue Brunnen-App.
Zürich ist mit seinen 1200 Brunnen eine der brunnenreichsten Städte der Welt. Die Brunnen dienen heute in erster Linie der Verschönerung der Stadt. Rund 320 dieser Brunnen sowie die über 80 Notwasserbrunnen werden über ein separates Quellwassernetz von 150 Kilometern Länge gespeist. Die übrigen Brunnen der Stadt sind am normalen Verteilnetz der Wasserversorgung angeschlossen und werden – wie die Haushaltungen – mit einer Mischung aus 70 Prozent Seewasser, 15 Prozent Quellwasser und 15 Prozent Grundwasser beliefert. Diese Brunnen stammen aus verschiedenen Jahrhunderten. Bei Brunnenschmuck und Brunnenfiguren sind auch heute noch der Fantasie der Architekten, Handwerker oder Bildhauer beinahe keine Grenzen gesetzt. Allerdings
haben sich die Vorstellungen über die Jahrhunderte verändert, was sich an der Vielgestalt der Brunnenmotive zeigt.
Zum 150-Jahr-Jubiläum hat die Wasserversorgung Zürich die Brunnen-App «A Tale of Wells» kreiert. Mit dieser App können Interessierte auf eigene Faust zu Fuss die Brunnen, die in der ganzen Stadt Zürich verteilt sind, entdecken und Wassertropfen sammeln, um mystische Wasserwesen anzulocken. Wenn sie deren Geschichten anhören, lernen sie mehr über die Brunnen der Stadt Zürich, so die Wasserversorgung. Die App mit dem Spiel «A Tale of Wells« bietet der ganzen Familie Spiel und Spass. Sie ist gratis und beim App-Store sowie Playstore per sofort erhältlich. Die App ist auf allen mobilen Geräten installierbar, das heisst, sie ist für beide Betriebssysteme kompatibel: iOS (Apple) und Android (zum Beispiel Samsung).
Es gibt aber auch von Mai bis Oktober öffentliche Brunnenführungen.
Konzerte, Besichtigungen und Buch
Zum Jubiläum der Wasserversorgung Zürich stehen weiter eine Vielzahl von Anlässen für die Bevölkerung auf dem Programm. An Rundgängen durch die Werke der Wasserversorgung erhalten Interessierte zum Beispiel Einblick, wie aus Seewasser Trinkwasser wird. Ausserdem gibt es an drei Wochenenden im Juni Gelegenheit, Konzerte der Camerata Schweiz in der leeren Reservoirkammer Lyren zu geniessen. Eine besondere Attraktion sind die Orchideendächer beim Seewasserwerk Moos. Auch die Kohlbodenquelle in Baar kann besichtigt werden. Und nicht zuletzt gibt es einen Tag der offenen Tür im Grundwasserwerk Hardhof und in den Seewasserwerken Moos und Lengg. Weiter kann in Form einer Postkarte ein besonderer Jubiläumsgruss versendet werden. Die Karten mit vorwiegend historischen Bildern können kostenlos bei der Wasserversorgung abgeholt werden. (pm.)
www.stadt-zuerich.ch/wasserversorgung
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Geschichte der Wasserversorgung
Noch vor 150 Jahren mussten die Zürcherinnen und Zürcher alles Wasser am Brunnen holen. Im Jahr 1868 gründete die Stadt unter der Leitung des damaligen Stadtingenieurs Arnold Bürkli die Wasserversorgung. Die Einführung einer Wasserversorgung in die Häuser war ein grosser Schritt und schon bald war klar, dass die Nutzung von Seewasser unumgänglich ist. Im Jahr 1914 begann der Bau des ersten Seewasserwerkes Moos in Wollishofen. Es kamen das zweite Seewasserwerk, Lengg, das Grundwasserwerk Hardhof und das Quellwasserwerk Sihlbrugg hinzu. Zürich hat nicht zufällig das Image einer Wasserstadt. Die städtische Wasserversorgung bringt mit technischen Pionierleistungen das Wasser zu den Leuten, wie sie auf ihrer Homepage festhält. Überall und jederzeit ist das Zürcher Trinkwasser hygienisch einwandfrei, von gutem Geschmack und kalkarm.
Das Jubiläumsbuch «Die Stadt und das Wasser» von Jean-Daniel Blanc, welches am 31. Mai im Orell-Füssli-Verlag erscheint, fasst die Geschichte der Wasserversorgung zusammen. (pd./pm.)