Neue Ställe kommen bei allen an

Erstellt von Lisa Maire |
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Im Gemeinschaftszentrum Bachwiesen in Albisrieden wurde Anfang Juli Stalleröffnung gefeiert. Klein und Gross ­strömten in Scharen herbei, um die Stallneubauten aus Holz und die umgestalteten Aussengehege zu begutachten.

«Alles wird gut», hat jemand an die Bauwand der entstehenden Schule Freilager am Mathysweg gesprayt. Ironischer Trost mit Blick auf die ewiglangen Prozesse bei städtischen Schulbauprojekten? Gleich gegenüber, im GZ Bachwiesen, ist bereits alles gut. Für Planung und Bau von neuen Tierställen und Freilaufgehegen ging zwar ebenfalls viel Zeit ins Land – fünf Jahre waren es. Doch das Ergebnis überzeugt. «Es kam alles so raus, wie wir es uns vorgestellt hatten», sagt GZ-Leiter Bruno Werder am Eröffnungsfest.

Von zooerfahrenen Profis

Dass die Stadt für das Ersatzbauprojekt Architekten und Landschaftsarchitekten, die für den Zoo Zürich tätig waren, mit ins Boot geholt hat, bezeichnet Werder als Glücksfall. Von ihren Erfahrungen in Sachen Tierhaltung habe man ebenso profitiert wie vom regen Austausch mit Tierpflegerinnen und -pflegern des Zoos. Trotzdem: Die GZ-Verantwortlichen brauchten lange, um den ins Projekt involvierten städtischen Departementen die speziellen Erfordernisse ihres Tierhaltungsbetriebs zu vermitteln. Es ging ja nicht nur um mehr Platz für die Tiere, sondern genauso um bessere Arbeitsbedingungen für die jungen Mitglieder der Tiergruppe und ausreichend Kontaktmöglichkeiten für Besucherinnen und Besucher.

«Wir sind bewusst kein Streichelzoo», betont Werder. Nähe zu Tieren werde hier über eine andere Art von Kontakten erfahren. Kinder und Jugendliche, die sich in der Tiergruppe engagieren, lernen Verantwortung zu übernehmen und bauen starke Beziehungen zu «ihren» Tieren auf. Zwei feste GZ-Mitarbeitende unterstützen sie dabei. Manchmal bis zum traurigen Ende: Bei jedem Tier, das eingeschläfert werden muss, ob Meersäuli oder Pony, gibt es eine Begleitzeremonie.

Mehr Komfort für alle

In den alten GZ-Stallungen herrschten arg bedrängte Verhältnisse. Werder: «Wir waren am äussersten Limit der Tierschutzvorgaben.» Was heute alles neu und besser ist, war bei Führungen durch die zwei Holzneubauten und die umgestalteten Gehege zu erfahren. Und dies sind die Highlights: Alle ebenerdigen Bereiche sind neu behindertengerecht; die Ställe und Freilaufgehege wurden so durchdacht und mardersicher gestaltet, dass die Hasen und Hühner nun nach Lust und Laune raus und rein können; der gemeinsame Aussenbereich für Ziegen, Esel und Ponys lässt sich bei Bedarf auch unterteilen, der Meersäulistall ist so grosszügig geworden, dass sich darin noch ein paar Tiere mehr als bisher unterbringen lassen. ­Neben der Heu- und Strohbühne im Grosstierstall gibt es zudem eine Galerie mit Blick auf die Tierboxen und über den Kleintierställen im anderen Haus einen Aufenthaltsraum sowie ein Büro für die ­Bereichsverantwortlichen und die ­Tiergruppe.

«Die neuen Ställe vereinfachen die Arbeit mit den Tieren extrem», betont der Leiter des Gemeinschaftszentrums Bachwiesen. Nicht zuletzt auch, weil nun endlich Garderoben, Duschen und Wasch­maschinen für verschmutzte Arbeitskleidung zur Verfügung stehen, weil im Winter die Wasserleitungen nicht mehr einfrieren und weil künftig keine behelfsmässigen Notboxen für kranke Tiere mehr zusammengezimmert werden müssen.