Neue Wache mit zentraler Einsatzlogistik in Zürichs Norden

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An der Binzmühlestrasse in Zürich-Oerlikon soll eine neue Wache mit zentraler Einsatzlogistik für Schutz & Rettung Zürich erstellt werden. Für den Bau, eine Altlastensanierung und eine Lichtsignalanlage mit Werkleitungen beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat einen Kredit von 107 Millionen Franken. Der Bezug der Wache ist für 2025 vorgesehen.

Die Einsatzkräfte von Schutz & Rettung Zürich (SRZ) sollen ihren Einsatzort innert zehn Minuten nach der Alarmierung erreichen. Mit den bestehenden Wachen kann SRZ diese Vorgaben vor allem in den peripheren Gebieten im Westen und Norden der Stadt bereits heute nicht mehr in jedem Fall erfüllen. Damit zukünftig im Notfall auch in den wachsenden Zürcher Aussenquartieren schnelle Hilfe gewährleistet ist, werden die Wachen von SRZ an zusätzli-chen Standorten dezentral organisiert.

Neue Wache Nord mit zentraler Einsatzlogistik
An der Binzmühlestrasse 156 in Zürich-Oerlikon soll auf dem Areal des Unterwerks Oerlikon die Wache Nord für Feuerwehr und Sanität erstellt werden. Die geplante Wache bietet auch Platz für die Einheiten und Fahrzeuge der Milizfeuerwehr, die so noch enger mit den Berufskräften zusammenarbeiten kann. Weiter soll die zentrale Einsatzlogistik (ZEL) in der neuen Wache unterkommen. Hier sorgen die Logistik- und Garagenbetriebe von SRZ für die richtigen Schutzausrüstungen, warten alle Einsatzfahrzeuge und Gerätschaften und sorgen so dafür, dass die Einsatzkräfte jederzeit ausrücken können. In der ZEL wird ausserdem alles Material vom Pflaster bis zum Feuerwehrschlauch gelagert und sichergestellt, damit Spezialeinsatzmittel und vorgefertigte Materialsets für Sonder- und Grossanlässe auf dem ganzen Stadtgebiet rasch verfügbar sind. Dank der Zusammenlegung von Flächen können mehrere andere Standorte aufgegeben und Fremdmieten abgebaut werden.
Das in einem Wettbewerb ermittelte Bauprojekt (Medienmitteilung vom 23. Mai 2017) sieht ein L-förmiges Gebäude mit sieben Geschossen vor. In den zwei Untergeschossen sind unter anderem Lagerräume, Abstellplätze für die Einsatzfahrzeuge und eine Waschanlage vor-gesehen, das Erdgeschoss beherbergt Fahrzeughallen und eine Tankstelle und in den vier Obergeschossen kommen Büros sowie Verpflegungs- und Aufenthaltsräume unter. Das Grundstück wird über die Eduard-Imhof-Strasse erschlossen, wobei die Einsatzfahrzeuge über die Binzmühlestrasse ausfahren. Dazu ist die Erstellung einer Bedarfs-Lichtsignalanlage vorgesehen.

Ökologisches Gebäude für die Notfallversorgung
Das bestehende ewz-Gebäude an der Binzmühlestrasse wird rückgebaut. Auf dem Grund-stück ist eine Altlastensanierung notwendig. Der geplante Neubau erfüllt den Minergie-P-ECO-Standard und wird mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und an der Südfassade ausgestattet. Die seitlichen Freiflächen der Parzelle werden als Flusslandschaft mit Kies, Sand und Totholz gestaltet und mit einheimischen Gräsern und Sträuchern bepflanzt. Sie bieten damit Lebensraum für verschiedene Pflanzen- und Tierarten. Zudem sollen Flächen auf und am Gebäude begrünt werden.
Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat zuhanden der Gemeinde einen Objektkredit von 107 Millionen Franken, 6,7 Millionen davon für die Altlastensanierung sowie 1,3 Millionen für die Erstellung einer Lichtsignalanlage und die Erschliessung und Anpassungen der beste-henden Werkleitungen. Die Zustimmung des Gemeinderats vorausgesetzt, könnte die Stadtzürcher Stimmbevölkerung im September 2021 über das Projekt befinden. Baustart ist für Anfang 2022, der Bezug für 2025 vorgesehen. (pd./ Foto: mai.)