Neujahrsanlass via Livestream

Erstellt von Manuela Moser |
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Zum zweiten Mal musste Gemeindepräsident Markus Ernst seine Küsnachterinnen und Küsnachter per Livestream zur Neujahrsanrede begrüssen. Wegen Corona war auch am vergangenen Sonntag kein persönlicher Austausch möglich.

Das Wetter sei garstig, das Livestreaming aus dem Küsnachter Seehof in die gute Stube der Bürgerinnen und Bürger wenigstens die bequemere Variante – mit diesen Worten versuchte Küsnachts ­Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP) die Zuschauer zu vertrösten. Denn wie schon im vergangenen Jahr liess es die Pandemie auch dieses Mal nicht zu, dass man sich in der Heslihalle persönlich zum Neujahrsapéro traf. 

Pünktlich um 13 Uhr am vergangenen Sonntag schaltete die Gemeinde die Neujahrsansprache von Markus Ernst also auf. Dieser, alleine am Stehpult bei einem Glas Wasser stehend, unternahm einen Rück- und Ausblick für die Gemeinde Küsnacht. Vom Thema Covid-19 und dem ­eigenen Impfzentrum in Meilen für die Seegemeinden über das neue, sich im Bau befindende Feuerwehrgebäude («man kann fast Tag für Tag zusehen, wie es entsteht»), erwähnte Ernst auch die beiden kulturellen Höhepunkte im Jahr 2021 – die Verleihung des Kulturpreises an den ­Jodlerklub Bergbrünneli auf der Forch («nur kurz unterbrochen von einem grösseren Regenguss, welcher der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat») sowie dem leisen Open-Air auf dem See, wo Seven als Hauptakt spielte («gesponsort von einer Küsnachterin»). Auch das Riesenrad, die Chilbi, der Weihnachtsmarkt – alles Events trotz Corona – fanden beim Gemeindepräsident eine Erwähnung. Schliesslich auch die von Stimmbürgern beschlossene Steuerreduktion und die Uhr der reformierten Kirche, die für ­Gesprächsstoff gesorgt hatte und pünktlich auf Jahresende wieder gelaufen ist.

Ausblick auf das neue Jahr

Nicht wenig steht im Jahr 2022 an – Markus Ernst nannte besonders das Gesundheitswesen, das im Wandel sei. So agiert die Spitex seit dem 1. Januar unter dem Dach der Gemeinde; ein weiteres Projekt ist die Verselbstständigung der Alters- und Gesundheitszentren. Politisch wichtig werden die Gesamterneuerungs­wahlen sämtlicher Behörden im Mai; die verbleibenden Projekte aus der ZKB-Jubiläumsdividende wie die Einweihung des Gewölbekellers sowie die Eröffnung der Seesauna im Herbst werden das Dorf attraktiver machen. Zu einem regelrechten Küsnachter Volksfest werde der Start der Tour-de-Suisse-Etappe im Dorf, versprach Markus Ernst. Und präsentierte noch ein Zückerchen: Die Gemeinde verleiht alle zwei Jahre den Sportpreis, dieses Jahr wäre es so weit gewesen. «Wir wollten aber abwarten, bis wir einen Live-Anlass durchführen können», meinte Ernst.

Die Hoffnung bleibt, obwohl: «Ich wage keine Prognose mehr», meinte er. Corona werde uns auf jeden Fall noch weiter begleiten. Mit einem herzhaften Gruss für ein gutes 2022 beendete der ­Gemeindepräsident seine Ansprache. «Hebet Sie sich, und ois allne Sorg.»

Ganz allein war Ernst doch nicht im Seehof. Die musikalische Umrahmung bot das Saxofon-Ensemble der Musikschule Küsnacht. Eine Schule, die bereits seit 50 Jahren besteht und an die heute 700 Schüler gehen und 50 Lehrpersonen unterrichten, meinte Ernst würdigend.