Der Oerliker Behördenapéro führte dieses Jahr über die Grenzen nach Seebach. Dort betreibt der Schauspieler Daniel Frei seit 2015 die Brauerei Oerlikon.
Es ist eine alte Tradition, dass der Quartierverein Oerlikon im Herbst Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik, von verschiedenen Institutionen und «alle, die in Oerlikon eine Rolle spielen», wie Quartiervereinspräsident Christian Relly betonte, zum Behördenapéro einlädt. Dieser Apéro hat zum Ziel, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen und sich auszutauschen. Diesmal führte der Weg über die Grenzen nach Seebach, wo Daniel Frei (Foto) seit 2015 gemeinsam mit David Schulze, Tobias Etter und Alex Kleinberger Oerliker Bier braut.
Begonnen hat Daniel Freis Begeisterung für das Bierbrauen in einem kleinen Haus beim Bahnhof Oerlikon. «Wir hatten einen grossen Garten, und ich begann zu gärtnern», erzählt er. «Einmal schenkte mir meine Frau ein Buch mit einem Brennnesselbier-Rezept. Ich probierte es aus und fand Gefallen am Brauen.» Auf einem Bauernhof erwarb er eine Occasions-Brauanlage, und damit war der Grundstein für die Brauerei Oerlikon gelegt. Weil er keine Ahnung vom Brauen hatte, besuchte er einen Braukurs und begann in der Küche und im Garten zu experimentieren. «Das heisse Wasser holten wir im Badezimmer und in der Küche wurden die Flaschen abgefüllt», erinnert sich der dreifache Vater. Der erste Abnehmer war «Miller’s Studio», wo Schulze arbeitete. «Jeden Abend waren wir ausverkauft.» Die Küche genügte nicht mehr als Produktionsstätte, und so wurden geeignete Räumlichkeiten gesucht, die man nicht in Oerlikon, sondern in Seebach fand.
Oerliker Bier gab es schon von 1885 bis 1905. Es wurde damals gleich beim Bahnhof gebraut. Das moderne Oerliker Bier wird von den vier Hobbybrauern in Handarbeit hergestellt. Wir brauen rund 2500 Liter pro Monat», sagt Daniel Frei. «Verdienen tun wir bisher bloss ein Taschengeld. Deshalb gehen wir nebenbei noch anderen Erwerbstätigkeiten nach.» Um die Produktion zu modernisieren, plant er nun, eine AG zu gründen.
Das Quartett ist sehr kreativ und bringt immer wieder neue Biersorten auf den Markt. So ist zu den traditionellen «Oerlik-Oehlsch» und «Oerlik-IPA» unter anderem das «Why 10», ein Hefeweizen-Weissbier, oder «Glapglap3», ein Tripel, ein schweres Bier mit hohem Alkoholgehalt, gestossen. (kst./Foto: kst.)