Offene Rennbahn erhält neue Tribüne

Zurück

Momentan läuft die zweite Sanierungsetappe in der offenen Rennbahn Oerlikon.

Auf der offenen Rennbahn Oerlikon ist momentan viel Betrieb. Doch nicht Rennvelofahrer sorgen dafür, sondern Bauarbeiter. Sie haben kürzlich den altersschwachen Mittelteil der Gegentribüne abgerissen. Wegen des Denkmalschutzes wird er genau gleich nachgebildet wie das 108 Jahre alt gewordene Original. Bis im Mai wird zudem die Motorfahrrampe saniert, an diversen Geländern wird Korrosionsschutz angebracht und die Wegbeleuchtung um die Rennbahn wird ersetzt. Zum Schluss erfolgen Umgebungsarbeiten, wie die Stadt Zürich auf Anfrage mitteilt. Schon im vergangenen Winter wurden gewisse Sanierungsarbeiten erledigt. Erneuert wurden im «Rennbahn-Stübli» die Küche und die WC-Anlage. Es erfolgten zudem Anpassungen der Fluchtwege wegen neuer Brandschutznormen, es gab eine bessere Wegbeleuchtung und die Betonunterkonstruktion der Piste wurde renoviert. Alle Arbeiten sollen laut der Stadt bis zu Beginn der neuen Radsport-Saison im Mai beendet sein. Für die Sanierung hat die Stadt 5,6 Millionen Franken budgetiert.

Standort der Rad-WM 2024?
Noch offen ist, ob die rundumerneuerte Rennbahn 2024 Teil der dann
in Zürich stattfindenden Rad-Weltmeisterschaften sein wird. Diskutiert wird dem Vernehmen nach, Start und/oder Ziel der Zeitfahr-Disziplinen nach Oerlikon zu vergeben. Grund: Die offene Rennbahn Oerlikon gilt als eines der schönsten und geschichtsträchtigsten Velodroms der Welt. Sie wurde 1912 im Auftrag der Sportplatzgesellschaft Oerlikon erstellt. Heute gehört sie der Stadt Zürich. Die Konstruktion des Rennbahnovals ist eine der frühen Beispiele einer Konstruktion in Sichtbeton. Sie war für damalige Verhältnisse ein architektonisches Meisterwerk. 108 Jahre später finden pro Saison – von Mai bis September – bei guter Witterung jeweils am Dienstagabend Velorennen verschiedenster Kategorien statt. Darunter auch Rennen hinter Motorrädern, sogenannte Steherrennen. Hier sind Tempi bis 80 km/h möglich. Organisiert werden die Velorennen von der Igor, der Interessensgemeinschaft offene Rennbahn Oerlikon. Präsident ist Alois Iten, der laut dem «Velojournal» auch legendärer Mechaniker, Rahmenbauer und Nachwuchstrainer auf dem 333 Meter langen Oval ist. (ls.)