Letzte Woche war die Zugsverbindung zum Flughafen für mehrere Stunden unterbrochen. Grund war der Halt eines Zugs in der Schutzstrecke in Opfikon, worauf ein Kurzschluss folgte.
Normalerweise merken die Passagiere nichts, wenn Züge bei der Fahrt durch Opfikon kurz den Strom abstellen. Hinter dem «Novotel» befindet sich eine sogenannte Schutzstrecke. Sie trennt zwei Abschnitte, die über verschiedene Unterwerke mit Strom versorgt werden. Hätten diese über die Fahrleitung eine elektrische Verbindung, käme es zum Kurzschluss. Befährt ein Zug eine solche Schutzstrecke, muss er kurz den Hauptschalter ausschalten oder allenfalls Pantografen senken, um nicht selber zur Überbrückung zu werden.
Der ICN 1515 von Lausanne nach St. Gallen – als zweiteiliger Zug mit mehreren Stromabnehmern ausgerüstet – kam nun am vergangenen Mittwoch genau in einer solchen Schutzstrecke zum Stehen, als er wegen einer «Person in Gleisnähe» ungeplant vor Opfikon anhalten musste. «Beim Versuch weiterzufahren verursachte der Zug einen Stromausfall von Zürich Oerlikon bis Zürich Flughafen. Dabei wurde auch die Fahrleitung beschädigt», schreibt die Medienstelle der SBB auf Anfrage des «Stadt-Anzeigers». In diesem Moment befanden sich vier weitere Züge in diesem viergleisigen Streckenabschnitt, darunter drei S-Bahnen und ein weiterer Schnellzug. Neben ihnen musste auch der verursachende ICN mittels dreier dieselbetriebener Rettungszüge aus Zürich, Winterthur und Brugg sowie einer Diesellok des Cargo-Teams Glattbrugg abgeschleppt werden. Diverse Züge mussten umgeleitet werden oder fielen auf Teilstrecken gar ganz aus.
Die Störung war erst gegen 20.50 Uhr behoben, der Ärger unter manchen Passagieren, die zum Flughafen wollten, daher gross. Allerdings ist den SBB nicht bekannt, ob jemand deshalb seinen Flug verpasst hat. Sie hat aber – wie in solchen Fällen üblich – eine Strafanzeige ausgelöst. «Die juristische Klärung wird ergeben, wie weit die verursachende Person belangt und der Schaden in Rechnung gestellt werden kann», teilen die SBB mit. (rs.)