Felix Fankhauser war 20 Jahre lang Pfarrer im reformierten Kirchenkreis elf. Nun zieht er von der Stadt aufs Land ins bernische Grosshöchstetten.
Felix Fankhauser hat eine Vorliebe für grosse Töffs. Auch deshalb ist er im Quartier Affoltern und darüber hinaus bekannt geworden. «Ich habe mehrere Töffs und bin gerne unterwegs damit.» Aber nicht nur deshalb erinnern sich Jugendliche und Senioren gerne an ihn, wenn er nun nach 20 Jahren weiterzieht.
«Wer kann aus dem Stand druckreif reden?», «Wer lacht gerne» und «Wer interviewt auf der Bühne interessante Gäste im Brunchgottesdienst», fragte der Pfarrkonvent beim Abschied von Fankhauser. «Ja, der Brunchgottesdienst war für mich ein Highlight», erinnert sich der etwas unkonventionelle reformierte Pfarrer. Er hat dieses neue Format ins Leben gerufen. Zu den illustren Gästen gehörten unter anderen Schauspieler Beat Schlatter, Wetterfrosch Martin Horat, Arzt Beat Coradi und Moderator und Musiker Heiri Müller. Die gut besuchten Anlässe hatten immer einen gewissen Unterhaltungswert. Ein weiteres Highlight waren die Musikgottesdienste mit hochkarätiger Rockmusik. «Ich habe jeweils die Predigt der Musik angepasst», erinnert sich Fankhauser.
Das etwas progressive neue Format fand Anklang vor allem auch bei Familien. Die Familien anzusprechen, war ein grosses Anliegen von Fankhauser. Er liebte die Zusammenarbeit mit den Konfirmanden. Die Tageslager waren ihm ebenfalls ein grosses Anliegen. «Wir fanden immer wieder Jungleiter», freute er sich. Fankhauser unterstützte auch gerne Jugendbands. Ganz besonders am Herzen liegen ihm Familien, Kinder und Jugendliche, die ihn mit neugierigen Lebens- und Glaubensfragen herausfordern.
Allgemein legte Fankhauser grossen Wert auf Begegnungen mit Menschen, so zum Beispiel am Unterdorf-Fest und früher an den Gewerbeausstellungen. «Da entstanden manchmal sehr tiefgründige Gespräche», erinnert er sich. Er habe diese wertvollen Begegnungen mit Menschen sehr geschätzt. «Und ich durfte Menschen begegnen, die mich als Mensch weitergebracht haben. Dafür bin ich dankbar.» Es war Fankhauser eine Freude, die Affoltemerinnen und Affoltemer begleiten und im Quartier leben zu dürfen, wie er betont.
Bevor Fankhauser nach Affoltern kam, war er drei Jahre in Gebenstorf Pfarrer. Nun wagt er nochmals einen Neuanfang. Ab 1. März ist er als neuer Pfarrer in der kleinen Gemeinde Grosshöchstetten im Kanton Bern gewählt.
«Die Kinder sind erwachsen. Es ist folglich ein guter Zeitpunkt, eine neue Arbeitsstelle zu beginnen.» Er schätzt es, dass es dort etwas einfachere Strukturen gibt als in Zürich. «Ich bin gerne nahe bei den Leuten.»