PJZ mit edler Fassade aus Walliser Stein

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Beim Polizei- und Justizzentrum werden mit 3800 Tonnen Walliser Stein «Vert de Salvan» mehr Natursteine verbaut als beim Sechseläutenplatz. Ein Fassadenmodell kann man zurzeit begutachten.

Beim Polizei- und Justizzentrum werden mit 3800 Tonnen Walliser Stein «Vert de Salvan» mehr Natursteine verbaut als beim Sechseläutenplatz. Ein Fassadenmodell kann man zurzeit begutachten.

Lorenz Steinmann

Das Kranballett auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs im Kreis 4 ist eindrücklich, die Baustelle riesig. Bis 2021 entsteht hier das Polizei- und Justizzentrum (PJZ). Es wird Platz bieten für rund 1800 Angestellte der Polizei und der Justiz. Zudem wird es ein Gefängnis für rund 300 Personen geben. Als Generalplaner ist die Theo Hotz Partner AG ausgewählt worden. Den Stararchitekten Theo Hotz kennt man von Bauten wie dem Postbetriebszentrum Zürich-Mülligen, dem Haus am Löwenplatz, dem PKZ-Feldpausch-Haus an der Bahnhofstrasse oder dem Einkaufszentrum Sihlcity.

Stein auch fürs Restaurant

Doch zurück zum PJZ: Eine Ahnung vom qualitativ hochstehenden Baustandard bekommt, wer in diesen Tagen vom Hardplatz in Richtung Baustelle spaziert. Neben den letzten Gebäuderesten des ehemaligen Güterbahnhofs ist ein mehrstöckiges Modell der geplanten Fassade aufgestellt worden. Vor allem bei blauem Himmel strahlt der Naturstein in schönstem Grün. «Zürich West» hat bei der Kantonalen Baudirektion nachgefragt. Mediensprecherin Isabelle Rüegg erklärt, dass im Bauentscheid als Auflage festgehalten sei, dass die Fassade im Massstab 1:1 vor Ort zu bemustern sei. «Die Materialien für Fassaden und Dach, die Farben und die Oberflächenbeschaffenheit müssen durch die Bausektion des Stadtrats bewilligt werden», so Rüegg. Zudem sollen am Modell die Ausführungsqualität, die Oberflächenstruktur und die Detailausführung geprüft und bestimmt werden.

Intransparente Kosten

Welcher Stein kommt denn als Fassadenmaterial zum Einsatz? «Zur Ausführung wurde der Stein Vert de Salvan oder Salvan Verde bestimmt. Es handelt sich um ein grünliches Konglomerat aus dem Dorf Salvan», erklärt Rüegg. Salvan liegt im Kanton Wallis, in der Nähe von Martigny. Das gesamte Abbauvolumen für das PJZ beträgt etwa 1400 m³, das macht rund 3800 Tonnen. Der Naturstein werde nicht nur für die Fassade verwendet, sondern auch als Bodenbelag in den Atrien, also Innenhöfen, und im Restaurant, heisst es vom Kanton. Als Relation: Beim Sechseläutenplatz wurden rund 3500 Tonnen Valser Quarzit verbaut, also fast gleich viel wie jetzt beim PJZ. Auf die Frage, was der «Vert de Salvan» kostet, gibt sich Rüegg bedeckt. «Mit dem Generalunternehmer wurde im Werkvertrag ein Pauschalpreis für die schlüsselfertige Übergabe des Gebäudes vereinbart.» Nicht unerheblich ist in diesem Zusammenhang, dass der Bau anstatt den vom Volk ursprünglich bewilligten 490 Millionen Franken gegen 700 Millionen kosten wird.

Art-Dock: Gnadenfrist bis 2021

Und was passiert eigentlich mit den letzten Resten des Güterbahnhofs bei der Hardbrücke? Bleiben diese Räumlichkeiten, wo momentan die Art-Dock des streitbaren Architekten Ralph Bänziger eingemietet sind, vielleicht doch erhalten? Die Baudirektion winkt ab. «Die beiden Elemente des Güterbahnhofs werden nach Beendigung des Bauprojekts zurückgebaut. Dies wird etwa 2021 der Fall sein», erklärt Rüegg. Somit bekommt dieser für den Kreis 4 durchaus wichtige Kunstraum nochmals eine Gnadenfrist.