Quai am Hafen Enge wird zur breiten Promenade

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Der Projektwettbewerb zur Neugestaltung der Hafenpromenade Enge ist entschieden. Das Projekt «Porto Stretto» überzeugte gemäss Stadtrat durch seine kräftige gestalterische Ausprägung, die es sehr gut schaffe, die Identität dieses Abschnitts am Seebecken zu stärken.

Der Uferabschnitt ein wichtiges Verbindungsstück zwischen Arboretum und Wabengarten, geprägt durch eine schmale Promenade, einen Kiosk und einen grossräumigen Parkplatz. Das Leitbild Seebecken sieht für dieseAbschnitt vor, dass das Parkierungsangebot minimiert, der Flanierbereich aufgewertet und der Raum einer breiten Öffentlichkeit für Erholung und Freizeit zur Verfügung stehen soll. Auf dieser Grundlage lancierte die Stadt Zürich im Sommer 2020 einen Mitwirkungsprozess, im Herbst 2020 wurde der Projektwettbewerb gestartet, der im Mai 2021 zum Abschluss kam.

Aus der Enge wird eine Weite

Die Wettbewerbsaufgabe umfasste die Neugestaltung als Hafenpromenade inklusive Ersatzneubau für den Kiosk und einer WC-Anlage. Vorarbeiten zur geplanten Seewasserzentrale zur Energiegewinnung war ebenfalls Teil des Wettbewerbsprogramms. 47 Planerteams reichten Projekte ein, schreibt der Stadtrat in seiner Medienmitteilung. Das Projekt «Porto Stretto» der ARGE Schmid Kuhn Landschaftsarchitekten, Zürich und Loeliger Strub Architektur GmbH, Zürich wurde vom dreizehnköpfigen Preisgericht zum Siegerprojekt erkoren. Das Projekt zeigt ein schlüssiges Gesamtkonzept, um der Hafenpromenade Enge in der abwechslungsreichen Abfolge von Promenanden und Parkanlagen am linken Seeufer eine eigene Identität zu verleihen und das Mythenquai, den Wabengarten sowie das Arboretum gut anzuschliessen. Es würdigt die Geschichte des Ortes als Hafenanlage und ermöglicht die Entlastung des Gartendenkmals Arboretum vom Veranstaltungsdruck. Eine zurückhaltende Ausstattung erlaubt Anpassungen an sich laufend verändernde Nutzungsansprüche. Den Charakter der Hafenanlage unterstreicht der Kiosk, der als roter, ikonenhafter Holzbau ausgelegt ist. Die allgemein zugängliche Laube des Kiosks mit einer zum See ausgerichteten langen Sitzbank bietet zudem zu jeder Jahreszeit gedeckte Sitzplätze mit Seeblick. Ein lichter Pappelhain soll Schatten spenden und dennoch Blickbezüge zwischen Mythenquai, Seebecken und gegenüberliegendem Seeufer herstellen. Vegetationsbänder aus Stauden und Sträuchern, unversiegelter Boden und ein Brunnen leisten Beiträge an die Stadtnatur und an ein gutes Lokalklima. «Die Verschiebung der Parkplätze in eine Parkgarage schafft viel Raum», resümiert Stadtrat Richard Wolff, «mehr Bäume und damit ein Beitrag an ein besseres Stadtklima sind mir besonders wichtig. Dies wurde gut umgesetzt, muss aber in der weiteren Bearbeitung noch vertieft betrachtet werden.»

Wegweisendes Public-Private-Partnership

Die Zielkosten für die Erstellung des Projekts liegen bei 14,6 Millionen Franken. Daran steuern die Swiss Re bis zu 2 Millionen Franken an den Kiosk und die Zurich Insurance Group total 8,3 Millionen Franken an die Aufwertung der Hafenpromenade bei. Zudem ermöglicht die Swiss Re die Verlegung der 127 öffentlichen Parkplätze vom Hafen Enge in das Gebäude Mythenquai 20–28, was die Grundvoraussetzung für das Aufwertungsprojekt darstellt. Die Beteiligungen gehen zurück auf Vereinbarungen, die im Rahmen des Mehrwertausgleichs mit den Gestaltungsplänen für die Neubauten am Mythenquai getroffen worden waren. «Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, was enstehen kann, wenn private Bauherrschaften und die Stadt konstruktiv zusammenarbeiten», betont Hochbauvorsteher André Odermatt, «diese städtische Praxis bewährt sich schon seit Jahren, schon lange bevor der Mehrwertausgleich gesetzlich vorgeschrieben wurde.»

Diesen Eindruck bestätigt auch Thomas Grossenbacher, Projektleiter Quai Zurich Campus, der Zurich Insurance Group (Zurich): «Für Zurich, wie auch für die Stadt Zürich spielen Nachhaltigkeit und Wohlbefinden eine wichtige Rolle. Deshalb freut es uns, die Stadt Zürich bei der Umgestaltung der Hafenpromenade zu unterstützen und durch unsere Zusammenarbeit eine neue Naherholungszone für die Öffentlichkeit zu schaffen.»

Die Stadt wird mit den Projektierungsarbeiten umgehend beginnen, heisst es in der Mitteilung weiter. Der effektive Baubeginn erfolgt in Abhängigkeit mit der Verlegung der öffentlichen Parkplätze in das Gebäude Mythenquai 22–28. Diese ist anfangs 2026 vorgesehen. (pd.)