Quartierkoordination vor ungewisser Zukunft

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Die Abteilung Quartierkoordination des Sozialdepartements ist den Bürgerlichen ein Dorn im Auge. Nun bestätig die Stadt deren Reorganisation. Über die Details will die Stadt erst Anfang Sommerferien informieren.

«Die städtischen Nannys kommen», titelte die «NZZ» vor einiger Zeit. Sie hielt auch mit anderen Artikeln das Trommelfeuer gegen die 12-köpfige Abteilung Quartierkoordination des Sozialdepartements hoch. Die Hauptkritik: Die Stadt mische sich damit ins traditionelle Betätigungsfeld der Quartiervereine ein. Und: Es gebe Doppelspurigkeiten mit der Dienstabteilung Stadtentwicklung des Departements von Corine Mauch. Denn auch jene aus bürgerlicher Sicht üppig dotierte Abteilung kümmere sich um Quartieranliegen. Tatsächlich hatte die Kritik Folgen: Die (damalige) bürgerliche Mehrheit im Gemeinderat strich vergangenen Dezember den Budgetposten für die Quartierkoordination um zwei Stellen respektive 100 000 Franken jährlich. Das bedeutet eine Reduktion um immerhin rund 15 Prozent der Abteilung. Laut Interneteintrag engagiert sich die Quartierkoordination «zusammen mit der Bevölkerung, mit Vereinen und soziokulturellen Einrichtungen» für ein «vielfältiges Quartierleben».

Kernaufgaben?
Auf Anfrage bestätigt Heike Isselhorst, Leiterin Kommunikation im Sozialdepartement, dass es nach der Budgetstreichung und «in diesem Zusammenhang zu einer Reorganisation der Quartierkoordination gekommen» sei. Über die Details werde die Stadt allerdings erst Mitte Juli 2018 informieren. Wie die Lokalinfo aus gut unterrichteten Quellen vernommen hat, sollen sich die verbleibenden Quartierkoordinatoren vermehrt um Kernaufgaben kümmern und weniger im Quartier anzutreffen sein. Zudem soll neu die Quartierentwicklung – also die Auseinandersetzung mit dem Wachstum in Zürich – im Zentrum stehen. Was ist da dran? Dazu wollte die Stadt keinen Kommentar abgeben. Und die Möglichkeit, dass die verbleibende Quartierkoordination aufgelöst und in die Stadtentwicklung des Departements von Corine Mauch integriert wird? Sprecher Nat Bächtold dazu: «Eine Verschiebung der Quartierkoordination in die Stadtentwicklung ist meines Wissen in keiner Art und Weise in der Diskussion.» (ls./ Archivfoto: ls.)