Quartiertreffpunkt ist nun ausgeschrieben

Erstellt von Thomas Hoffmann |
Zurück

Die Stadt startet 2022 in Altstetten einen Pilotversuch für einen Quartiertreffpunkt. In einer digitalen Umfrage will der Quartier­verein Altstetten wissen, ob er sich für den Betrieb bewerben soll.

Von Mitte 2022 bis Ende 2025 will der Stadtrat ein Modell für Beratungs-, Vernetzungs- und Informationsstellen in den Quartieren entwickeln und testen. Der Betrieb einer solchen «Drehscheibe» in Altstetten wird jetzt öffentlich ausgeschrieben, teilte der Stadtrat mit. Interessierte Organisationen können ihre Offerten bis 29. November einreichen.

So teuer wie 14 Jahre Quartierarbeit

Der Pilotversuch findet in zwei Gebieten mit unterschiedlichen Trägerschaften statt: In Altstetten wird die Drehscheibe durch eine private Trägerschaft, im Gebiet der Kreise 4 und 5 durch die Sozialen Dienste Zürich betrieben. Beide Trägerschaften haben denselben Auftrag, um so einen Vergleich zu erhalten. Der Stadtrat hat dafür 1,9 Millionen Franken bewilligt (bei über 2 Millionen Franken hätte der Gemeinderat entschieden). Für Altstetten kostet der dreieinhalbjährige Betrieb somit rund 270 000 Franken pro Jahr. Zum Vergleich: Der Quartierverein Altstetten, der sich bereits bisher für das Quartier engagiert und Anlässe organisiert, erhält bisher 18 800 Franken im Jahr. Die Drehscheibe kostet also 14-mal so viel.

25 Stunden pro Woche geöffnet

Die Drehscheiben haben den Auftrag, die Anwohnerinnen und Anwohner über die vielfältigen Angebote im Quartier zu informieren. Dies gelte insbesondere für ältere Menschen, Fremdsprachige und für Eltern mit Kleinkindern, schreibt der Stadtrat in seiner Medienmitteilung. Sie sollen gewisse Dienstleistungen der Stadtverwaltung und privater Organisationen direkt vor Ort in Anspruch nehmen können und bei Bedarf beim Zugang zu digitalen Plattformen Unterstützung finden. Um allen Quartierbewohnerinnen und -bewohnern den Zugang zu den Leistungen zu ermöglichen, sollen die Drehscheiben rund 25 Stunden pro Woche mit Personal vor Ort geöffnet sein.

«Unsere Erfahrung im Dialog mit der Stadt und unser gutes Netzwerk zu Quartiernachbarn und lokalen Vereinen und Organisationen sind gute Gründe, uns in die geplante Drehscheibe in Altstetten einzubringen», schreibt der Quartierverein in seinem Newsletter. Eine Zusammenarbeit mit anderen Organisationen im Kreis 9 sei ebenfalls vorstellbar. Nun will der Verein abklären, wie eine solche Schnittstelle zur Stadt gestaltet werden könnte und ob sich der Quartierverein für den Betrieb bewerben soll. Dafür hat er eine digitale Umfrage lanciert.