Riesige Maschine in der 3. Gubrist-Röhre

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Bereits ungefähr 400 Meter ist die Maschine, die den Fels abraspelt, von der Affoltemer Seite her in die zukünftige 3. Röhre im Gubristtunnel vorgedrungen. Weiter drinnen wird dann mit Sprengvortrieb gearbeitet. Am 26. Mai haben Interessierte Gelegenheit, die Baustelle zu besichtigen.

Das Gubrist-Tunnelportal auf der Seite Affoltern ist von der Brücke Affolternstrasse aus gut zu sehen. Am 21. November 2017 wurde mit den Tunnelarbeiten für die 3. Röhre begonnen. Inzwischen wurden im bergmännischen Vortrieb ungefähr 400 Meter geschafft. Die Arbeiten sind aufwendig, wovon sich Medien anlässlich einer Baustellenführung überzeugen konnten. Die riesige Teilschnittmaschine raspelt den Fels mit dem grossen Fräskopf, der mit Stahldornen bestückt ist, ab. Mit vier Zyklen im Dreischichtbetrieb wächst der Tunnel täglich um bis zu sechs Meter. Man kenne die Zusammensetzung des Fels sehr gut, wie Projektleiter Roland Hug den Medien erläutert. Er besteht aus Gesteinen der oberen Süsswassermolasse mit wechselnder Schichtabfolge, also aus Sandsteinen, Siltsteinen und Mergel. 400 Meter sind ungefähr 12 Prozent der 3250 Meter langen Strecke. Tiefer im Berginnern wird dann mit Sprengvortrieb gearbeitet. Das Bundesamt für Strassen (Astra) rechnet bis Herbst 2019 mit ungefähr 6000 Sprengungen.

Zwei bis drei Güterzüge pro Tag
Auf der Baustelle sind bis zu 120 Spezialisten im Einsatz. Ungefähr 100 Arbeiter sind in den Wohn- und Schlafcontainern direkt auf der Baustelle untergebracht. Gearbeitet wird von Montag 6 bis Samstag 17 Uhr.

Das Ausbruchmaterial aus dem Tunnel wird auf einem Förderband direkt hinter der Maschine in einen Lastwagen geladen, der zum Tunnelportal fährt. Danach sorgt eine Fördereinrichtung dafür, dass das Material zum Verladebahnhof transportiert und danach mit Baggern auf Güterzüge geladen wird. Dafür wurde extra ein Verladebahnhof mit Anschluss an die SBB-Strecke von Affoltern nach Regensdorf erstellt. «Wir haben den Zugtransport aus ökologischen Gründen gewählt und sparen damit etwa 160 000 Lastwagenfahrten», so Hug. Das Material wird nach Wildegg AG transportiert, um dort eine alte Deponie aufzufüllen. Täglich fahren zwei bis drei Züge mit Ausbruchmaterial weg. Nach Abschluss der Arbeiten wird der angeschlossene Bahnhof wieder rückgebaut.

Im Herbst 2019 wird der neue Tunnel voraussichtlich ausgebrochen sein. Die Eröffnung ist geplant für Sommer 2022. Der Vollausbau auf sieben Tunnelspuren geht 2025 in Betrieb.

Ausbau Nordumfahrung
Die Nordumfahrung wird täglich von ungefähr 120 000 Fahrzeugen befahren. Fast täglich kommt es zu Staus und häufig zu Unfällen. Die 1985 eröffnete Nordumfahrung wird deshalb auf drei Spuren in jede Fahrtrichtung ausgebaut. Die 3. Röhre Gubristtunnel ist das Herzstück des Ausbaus. In ihr wird künftig der Verkehr auf der Autobahn von St. Gallen in Richtung Bern/Basel auf drei Fahrstreifen geführt.

Die 3. Röhre kostet 565 Millionen Franken. Das gesamte Projekt verursacht Kosten von 1,55 Milliarden Franken. Den anderen Teil machen die Sanierungskosten der 1. und 2. Röhre sowie übrige Ausbauarbeiten aus.

Baustellenbesichtigung
Am 26. Mai haben Interessierte Gelegenheit, an fünf Standorten die Gubrist-Baustelle zu besichtigen: Infopavillon, Installationsplatz, Tunnelportal Affoltern, Tunnelbrust 3. Röhre Gubristtunnel und Verladebahnhof. (pm.)

Samstag, 26. Mai, 10 bis 16 Uhr. Catering. www.nordumfahrung.ch.