Drei Brüder aus dem Auzelg werden Fussballprofis: Diese Erfolgsgeschichte hat der Journalist Thomas Renggli in einem Buch festgehalten.
Das Buch «Rodriguez – Drei Brüder – eine Familie» von Thomas Renggli ist im Wörterseh Verlag erschienen und feierte letzte Woche Vernissage im Schwamendinger Schulhaus Auzelg. Dass die Rodriguez-Brüder der Stolz des Quartiers sind, war nicht zu übersehen. In Scharen strömten die Fans herbei, um ihre Stars zu sehen und ein Autogramm zu erhaschen. Hier im Auzelg sind die Brüder zur Schule gegangen und haben stundenlang auf der Wiese Fussball gespielt – oft auch gemeinsam mit ihrem Vater José, wie sie im Gespräch mit Moderator Röbi Koller verrieten. «Wir werden das Auzelg nie vergessen», versicherten sie einstimmig. «Hier sind wir gross geworden und hier leben unsere Freunde.»
Viele Schicksalsschläge
Dass drei Brüder Karriere als Fussballprofis machen, ist einmalig und hat den Sportjournalisten Thomas Renggli animiert, die Lebensgeschichte der Familie, die viele Hochs und Tiefs erleben musste, aufzuzeichnen. Im Buch lässt er sie von ihrer Jugend im Auzelg, von ihrer Erfolgsgeschichte, aber auch vom viel zu frühen Tod ihrer geliebten Mutter, die vor drei Jahren den Kampf gegen den Krebs verloren hatte, erzählen. «Unsere Mutter war eine starke Frau. Sie betete immer, dass wir drei Fussballprofis werden», erzählte Francisco. «Seit ihrem Tod widmen wir die Tore, die wir schiessen, ihr im Himmel.» In Erinnerung an sie tragen auch alle drei Brüder dieselbe Rückennummer, die 68, Marcelas Jahrgang. Marcela Rodriguez’ Gebete wurden erhört: Heute spielt Roberto beim FC Zürich, Ricardo beim AC Milan, gilt als einer der besten linken Aussenverteidiger und schoss die Schweizer Fussball-Nati 2017 an die Weltmeisterschaft, und der jüngste, Francisco, spielt beim FC Luzern im Mittelfeld. Vor allem Ricardos Erfolg ist nicht selbstverständlich: «Ich war als Kind sehr krank und hatte eine Überlebenschance von 50 Prozent», erzählt er.
Und was ist das Erfolgsgeheimnis der Brüder Rodriguez? «Wir hatten immer einen starken Willen und Ehrgeiz», sagt Francisco. Neid und Eifersucht aufeinander kennen die drei nicht. «Konkurrenzkampf war nie ein Thema unter uns», sagte Roberto, der vor fünf Monaten Vater von Zwillingsmädchen geworden ist. «Konkurrenz unter Brüdern wäre für mich unverständlich.»
Was die Zukunft die Rodriguez-Brüder bringt, ist ungewiss. «Fussball ist sehr schnelllebig.» Doch für die nahe Zukunft hat Ricardo ein Ziel: «Wir wollen in den Final der WM kommen!» (kst.)