Sanität Zürich: Seit 125 Jahren am Puls

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Die Sanität Zürich wird 125 Jahre alt. Ein Blick zurück auf die geschichtliche Entwicklung des Rettungsdienstes – und ein Ausblick auf die kommenden Herausforderungen.

Das Sanitätskorps der Stadt Zürich wurde am 1. Januar 1893 mit 14 Sanitätsmännern gegründet. Im Folgejahr wurden bereits etwa 1200 Kranken- und Leichentransporte mithilfe mehrerer Pferdedroschken durchgeführt. Heute, 125 Jahre später, sehen die Zahlen um einiges imposanter aus: Der Rettungsdienst von Schutz & Rettung leistet in der Stadt Zürich, auf dem Flughafen und in 17 Vertragsgemeinden über 37 000 Einsätze pro Jahr. Rund 170 Personen arbeiten im Bereich Sanität, darunter 120 diplomierte Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter sowie 35 Studierende.
1965 bestand das Korps bereits aus 67 Mitarbeitenden, in welchem 49 Sanitätsmänner, diverse Führungs- und Verwaltungsangestellte und ein Wagenreiniger ihre Arbeit verrichteten. Die Tarife haben sich über die Jahre ebenfalls entwickelt. So kostete das Zurücklegen einer verstorbenen Person in das Bett 1968 noch 15 Franken, inklusive handgeschriebener Quittung.
Mit der Einführung des Kardiomobiles, als Vorläufer des Notarztsystems, wurde ab 1971 die Ausbildung neu strukturiert. Die bis dahin vorherrschende Erfahrung und Routine der Sanitätsmänner wurde nun durch Fachwissen ergänzt.
Im Jahr 1997 erfuhr das Sanitätskorps der Stadt Zürich dann einen weiteren Meilenstein: Die ersten Rettungssanitäterinnen wurden ausgebildet und fix angestellt. Zum Glück sind heute Frauen im Rettungsdienst keine Ausnahme mehr und machen bei Schutz & Rettung rund die Hälfte aller Einsatzkräfte im Rettungsdienst aus.

2001 der Departementswechsel
Eine Verwaltungsreform führte 2001 dazu, dass das mittlerweile «Sanität Zürich» genannte Korps vom Amt für Gesundheit und Umwelt ins Polizeidepartement (heute Sicherheitsdepartement) wechselte und dort zusammen mit der Feuerwehr, dem Amt für Zivilschutz, dem Kreiskommando und der Feuerpolizei zur neuen Dienstabteilung «Schutz & Rettung» fusioniert
wurde. Der chronologisch gesehen letzte grosse Entwicklungsschritt war im Jahr 2008 der Zusammenschluss der Berufsfeuerwehr, des Rettungsdienstes und der Einsatzleitzentrale der Flughafen Zürich AG mit Schutz & Rettung.

Neue Wachen geplant
Der nächste Entwicklungsschritt ist bereits in Angriff genommen worden. So plant Schutz & Rettung in den nächsten Jahren mehrere neue Wachen zu bauen, um sich mit dem Rettungsdienst und der Feuerwehr besser auf dem Stadtgebiet verteilen zu können (Standortstrategie). Die dezentralen Wachen sollen dazu beitragen, die vorgegebenen Zeiten zum Erreichen des Einsatzortes in allen Stadtteilen einzuhalten.
So bleibt es spannend, wohin die Entwicklung die nächsten 125 Jahre gehen wird. Fliegt der AED (Automatisierter Externer Defibrillator) bald mit Drohnen zum Einsatzort? Gibt es demnächst miniaturisierte Roboter in der Blutbahn, welche automatisch bei Problemen Alarm schlagen, ähnlich einer Brandmeldeanlage, welche die Feuerwehr alarmiert? Wohin werden sich die Berufsbilder im Rettungswesen entwickeln? Die Zeit wird es zeigen. (pd./ ls.)

Vertragsgemeinden von Schutz & Rettung

Der seit 125 Jahren bestehende Rettungsdienst von Schutz & Rettung stellt in der Stadt Zürich und auf dem Flughafen sowie in 17 Vertragsgemeinden die medizinische Notfallversorgung sicher. Neben Zürich sind dies die Gemeinden und Städte Bassersdorf, Kilchberg, Kloten, Küsnacht, Langnau am Albis, Lufingen, Nürensdorf, Oberembrach, Oberglatt, Opfikon, Rümlang, Stallikon, Uitikon, Wallisellen, Winkel, Zollikon und Zumikon. (ls.)