SBB verdoppeln Gewinn

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Die Kundenzufriedenheit im Personenverkehr stieg im ersten Halbjahr 2017 bei den SBB im Vergleich zur Vorjahresperiode um 0,5 auf 74,8 Prozentpunkte, jene in den Bahnhöfen legte um 2,0 auf 78,5 Prozentpunkte zu. Dies geht aus einer Mitteilung der SBB hervor. Die Kundenpünktlichkeit verzeichnete im gleichen Zeitraum einen deutlichen Anstieg um 2,1 auf 89,8 Prozentpunkte, dies trotz der baustellenbedingt anspruchsvollen Situation in der Westschweiz. Auch die Anschlusspünktlichkeit, d.h. Anteil Reisende, die ihren Anschluss erreichen, entwickelte sich positiv und legte um 0,6 auf 96,9 Prozentpunkte zu. Dies ist auf eine effizientere Baustellenplanung zurückzuführen mit mehr Arbeiten an verkehrsarmen Wochenenden.

Immer mehr Kunden beziehen ihre Billetts nicht mehr am Schalter: Die Selbstbedienungsquote erhöhte sich erneut um 3,1 Prozentpunkte auf 84,5 Prozent. Dabei legten die digitalen Verkaufskanäle (Mobile, Online) um 5,8 Prozentpunkte auf einen Gesamtanteil von 32,4 Prozent wiederum stark zu. Dies verdeutlicht die wachsende Bedeutung des digitalen Wandels in den SBB Vertriebskanälen.

Konzernergebnis gesteigert

Der Anstieg des Konzernergebnisses von 72 Mio. Franken auf 152 Mio. Franken ist gemäss den SBB vor allem auf die gute Performance im Personenverkehr und bei Infrastruktur zurückzuführen. Dies zeige sich auch im gestiegenen Betriebsergebnis. 

Ein wesentlicher Treiber ist das im September 2016 lancierte Effizienzprogramm RailFit20/30, welches Wirkung zeige. Das Wachstum des operativen Aufwands konnte im ersten Halbjahr auf 0,5 Prozent gedrosselt werden. Die Anzahl Mitarbeitende ist gegenüber der Vorjahresperiode um 242 auf 32'875 gesunken. Die Dringlichkeit für weitere Einsparungen ist jedoch weiterhin gegeben. Dies zeigen etwa das Ergebnis von SBB Cargo oder der steigende Betriebsaufwand durch Inbetriebnahmen wie z.B. den Gotthard-Basistunnel. Mit RailFit20/30 will die SBB den Anstieg der Gesamtkosten der Bahn dämpfen und die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Zugleich sollen mit gezielten Investitionen Ausbauten und attraktive, innovative Angebote ermöglicht werden.

Personenverkehr: Mehr Passagiere

Im Personenverkehr zeigt sich die Wirkung der Preiserhöhungen ab Fahrplanwechsel 16/17. Gleichzeitig haben die Erträge im internationalen Personenverkehr zugenommen. Das Halbjahresergebnis ist von 29,9 Mio. Franken auf 59,8 Mio. Franken gestiegen. Im Vergleich zur Vorjahresperiode waren erneut mehr Passagiere in den Zügen der SBB unterwegs (+1,3 Prozent auf 1,25 Mio. Fahrgäste täglich). Allerdings hat sich die Anzahl Personenkilometer nur leicht von 9 333 auf 9 358 Mio. erhöht. Diese Abflachung des Wachstums erklärt sich zum Teil durch den Gotthard-Basistunnel, welcher die Distanz auf der Nord/Süd-Achse verringert. Zum anderen zeigt sich die Wirkung von baustellenbedingten Streckensperrungen, bei denen die Kunden auf Bahnersatz gelenkt wurden. Ende Juni waren 469 841 Generalabonnemente im Umlauf (+2,4 Prozent). Die Anzahl Halbtaxabonnemente stieg um 4,8 Prozent auf 2 439 500.

Immobilien: Mehr Mietertrag

Das Halbjahresergebnis von SBB Immobilien ging von 173 Mio. Franken auf 127 Mio. Franken zurück. Dies ist auf weniger Immobilienverkäufe im Vergleich zur Vorjahresperiode zurückzuführen. Positiv entwickelten sich die Mieterträge Dritte, die von 224 Mio. Franken auf 236 Mio. Franken anstiegen. Der Drittumsatz in den 32 grössten Bahnhöfen erhöhte sich von 780 auf 796 Mio. Franken.

Schwieriges erstes Halbjahr bei SBB Cargo

SBB Cargo Schweiz ist laut den SBB wie die gesamte Schweizer Transportbranche mit Problemen ins 2017 gestartet. Das Halbjahresergebnis ging deutlich von -4 Mio. auf -25 Mio. Franken zurück. Vor allem im Export- sowie Importverkehr war ein starker Einbruch zu verzeichnen, auch der Wagenladungsverkehr entwickelte sich rückläufig. Die gesamte Verkehrsleistung im Güterverkehr legte um 2,1 Prozent auf 8,58 Mrd. Nettotonnenkilometer zu. SBB Cargo International verzeichnete mit 157 Mio. Franken einen Umsatzrekord und steigerte das Halbjahresergebnis von 3 auf 8 Mio. Franken – dies allerdings noch vor dem Unterbruch zwischen Basel und Karlsruhe vom 12. August bis voraussichtlich zum 7. Oktober. Zudem kann das Potenzial der erneuerten Nord/Süd-Achse Gotthard aufgrund langer Stillstandzeiten an den Grenzen noch nicht voll ausgeschöpft werden. Hinzu kommt die baustellenbedingte Sperrung der Luino-Achse (Luino-Novara). Massnahmen wurden eingeleitet, z.B. hinsichtlich internationaler Koordination der Baustellen und Fahrpläne. (pd.)