Das Siegerprojekt für die neue Sekundarschule Höckler im Stadtteil Manegg-Greencity liegt vor. Das Architekturteam des Büros Konstrukt aus Luzern hat den Wettbewerb für sich entschieden. Der 77-Millionen-Bau soll im Herbst 2027 in Betrieb gehen.
Die Stadt Zürich verbucht das Schulhausprojekt Höckler als «weiteren Meilenstein» in ihrer Schulraumoffensive. Der Schulraumbedarf im stark wachsenden Gebiet Manegg-Greencity, das zu Wollishofen gehört, ist hoch. Daher will die Stadt in Ergänzung zur entstehenden Primarschule Allmend die Sekundarschule Höckler für 22 Klassen im Tagesschulbetrieb bauen. Die örtlichen Rahmenbedingungen auf dem 250 Meter langen, schmalen Grundstück an der Allmendstrasse seien in Bezug auf Lärmschutz und Störfallvorsorge sehr anspruchsvoll, schreibt die Stadt in einer Medienmitteilung.
Längsbau für 22 Klassen
Das Siegerprojekt «Willkommen an Bord» des Luzerner Architekturteams Büro Konstrukt organisiert das umfassende Raumprogramm effizient in einem schmalen Längsbau. Sämtliche Klassenzimmer (12 Sekundarschul- und 3 Primarschulklassen-, 4 Klassen SEK3 – Oberstufe für Gehörlose und Schwerhörige – sowie 3 Klassen für die Heilpädagogische Schule oder die Regelschule) sind in Clustern auf die Obergeschosse verteilt. Wobei die vielfältig nutzbaren Korridore auch als Lärmpuffer zur Strasse funktionieren.
Das lange Schulhausdach dient (wie bereits bei der Schule Allmend) der Gemeinschaft der Schulkinder. Dort sind die Schulküche, der Aufenthalts- und Verpflegungsraum sowie der Mehrzwecksaal vorgesehen. Daneben befinden sich zwei Allwetterplätze und ein Schulgarten. Der Freiraum sei durch seine Lage auf dem Dach genügend vom Strassenlärm abgeschirmt, schreibt die Stadt. Halb unterirdisch angeordnet sind die drei geplanten Einfachsporthallen sowie ein Schulschwimmbad. Sie sind, ebenso wie die Aussenräume auf dem Dach, separat zugänglich und können in der unterrichtsfreien Zeit auch von Vereinen oder der Quartierbevölkerung genutzt werden.
Klimatechnisch gut gerüstet
Der Neubau im Minergie-P-ECO-Standard kommt als Beton-Holz-Bau daher, wobei auch Material aus dem Rückbau der heutigen Hallen verwendet werden soll. Um eine fossilfreie Energieversorgung sicherzustellen, sind ein Anschluss des Neubaus ans Fernwärmenetz und eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach vorgesehen. Durch geschickte bauliche Massnahmen (wie etwa eine Laubenschicht mit Sonnenschutz) sind die Klassenzimmer gleichzeitig hell und vor sommerlicher Hitze geschützt. Einen Beitrag zur Biodiversität und lokalen Hitzeminderung sollen die vorgeschlagenen naturnah bepflanzten Schotterflächen entlang der Bahngleise und der mit Bäumen bepflanzte Locher-Oeri-Platz leisten. In der bestehenden Allee an der Allmendstrasse will die Stadt «eine bessere Aufenthaltsqualität» schaffen.
Das künftige Schulareal an der Allmendstrasse 91 bis 95 liegt zwischen den Bahngleisen der SZU und der Allmendstrasse und befindet sich im Privateigentum. Vor einem Jahr hat die Stadt das Grundstück im Baurecht für 100 Jahre übernommen. Das Areal wird bis zum Baustart 2024 zwischengenutzt. Baurechtlich untersteht es dem privaten Gestaltungsplan Manegg. Um den Schulneubau realisieren zu können, sei zusätzlich ein ergänzender Gestaltungsplan erforderlich, schreibt die Stadt. Dieser werde parallel zum Bauprojekt erarbeitet. Bereits dieses Jahr soll im Rahmen des Schulneubaus Allmend der Haspelsteg erstellt werden. Die öffentliche Passerelle über die Bahngleise und die Allmendstrasse hinweg verbindet die beiden Schulareale Höckler und Allmend und damit auch die beiden dicht bebauten Siedlungsgebiete Greencity und Manegg.
Die Zustimmung von Stadt- und Gemeinderat sowie der Stimmbevölkerung zum Kredit vorausgesetzt, soll die neue Schule Höckler aufs Schuljahr 2027/2028 bezugsbereit sein. Für den Neubau werden Erstellungskosten von maximal 77 Millionen Franken erwartet. (mai.)
Ausstellung Wettbewerbsprojekte Schule Höckler: bis Sonntag, 13. Februar, im Ausstellungsraum Airgate, Thurgauerstr. 40, 8050 Zürich. Geöffnet 16–20 Uhr, Sa/So 14–18 Uhr.