Schulklasse spendet für Pfuusbus

Erstellt von Karin Steiner |
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Mit selber produzierten Stoffmasken haben Schülerinnen und Schüler der Schule Lavater Geld gesammelt. Eigentlich wollten sie damit eine Reise nach Israel machen, doch nun freuen sich die Sozialwerke Pfarrer Sieber über 400 Franken.

Die Klasse A1a vom Engemer Lavater-Schulhaus hatte grosse Pläne. «Wir wollten nach Israel reisen, die Wüste sehen und im Rahmen eines Friedensprojekts eine Woche lang eine Schulklasse besuchen, in der palästinensische und israelische Kinder gemeinsam unterrichtet werden», erzählt Maurice Barnard, stellvertretender Klassensprecher. Doch wie soll das finanziert werden?

So entstand die Idee, bunte Stoffmasken herzustellen und diese anschliessend zu verkaufen. «Im Handarbeitsunterricht haben wir alle in Gruppen gearbeitet», so Maurice Barnard. «Die einen haben die Stoffe zugeschnitten, die anderen an der Nähmaschine genäht und wieder andere haben die fertigen Masken geglättet.» ­Anschliessend gingen die 22 Schülerinnen und Schüler auf die Strasse, um die Produkte zu verkaufen. Das war der schwierigere Teil der Aktion. «Am Anfang lief es nicht so gut. Aber wir haben ­gemerkt, dass wir die Leute nicht direkt fragen dürfen, ob sie eine Maske kaufen wollen, sondern dass wir ihnen zuerst ­etwas über das israelisch-palästinensische Friedensprojekt erzählen müssen. So ­haben sie dann eher gekauft.»

Ihm habe aber die Produktion der Masken viel besser gefallen als der Verkauf. Anders sieht es Klassensprecherin Ruth Frenkel: «Ich fand es sehr spannend, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Vor allem mit älteren Menschen habe ich interessante Gespräche geführt.»

Besserer Klassenzusammenhalt

Mit dem Verkauf der 16 Franken teuren Masken haben die Jugendlichen knapp 2000 Franken verdient. Das genügt nicht für die Reise nach Israel. Deshalb hat die Klasse beschlossen, 400 Franken an Pfarrer Siebers Pfuusbus zu spenden. «Es war Winter und kalt, da dachten wir, die vielen Obdachlosen können das gut gebrauchen», erklärt Maurice Barnard. In feierlichem Rahmen hat eine Delegation der Schulklassen den Check übergeben. Was mit dem Rest des erwirtschafteten Geldes geschehen soll, ist noch ungewiss. Ganz sei das Israel-Projekt noch nicht vom Tisch, aber vielleicht unternehme die Klasse eine andere Reise. Einen grossen Vorteil hat die Maskenproduktion doch gehabt. «Wir hatten beim gemeinsamen Nähen viele lustige Momente», bestätigen Schülerinnen und Schüler aus der Klasse. Oft wurde auch an Wochenenden gearbeitet. «Wir haben viel mehr Zeit miteinander verbracht. Das hat uns zusammengeschweisst.» Eine weitere Maskenproduktion ist nicht geplant. Doch noch sind zwei Kartons aus der ersten Serie nicht verkauft. Wer sich für eine der bunten Stoffmasken interessiert, kann sich beim Klassenlehrer Claus Heiser melden (Claus.Heiser@schulen.zuerich.ch).