Schwamendingen: Stadt verdoppelt Schulraum

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Am Anlass «Schwamendingen Diagonal» standen die zahlreichen Bauprojekte im Quartier im Mittelpunkt. Trotzdem soll der Gartenstadt- Charakter erhalten und weiterentwickelt werden, wie die Stadt versichert.

Nach der Veröffentlichung des überarbeiteten kommunalen Richtplans hatte ein Artikel im «Tages-Anzeiger» für Verwirrung in Schwamendingen gesorgt. «In Schwamendingen können nach wie vor Hochhäuser und siebengeschossige Gebäude erstellt werden, denn die bestehende Bauund Zonenordnung BZO gilt», stellte Katrin Gügler, Direktorin Amt für Städtebau, am Anlass «Schwamendingen Diagonal» im Saal der Kirchgemeinde Saatlen klar. Im überarbeiteten kommunalen Richtplan, der eine höhere Ausnutzung über die BZO hinaus vorsieht, sind einige Gebiete aber nicht mehr aufgeführt, so zum Beispiel entlang der Dübendorferund der Winterthurerstrasse. Dies aufgrund zahlreicher Einwendungen, die im Rahmen der öffentlichen Auflage des kommunalen Richtplans eingegangen waren. «Der Gartenstadt- Charakter soll erhalten bleiben, aber weiterentwickelt werden», versicherte Gügler. So erhalte die Gartenstadt neue Qualitäten. Der kommunale Richtplan muss noch vom Gemeinderat genehmigt werden. Stadtrat André Odermatt ging auf verschiedene Bauprojekte ein: «Schwamendinger Dreieck» der Baugenossenschaft Glattal, «Dreispitz» der «Asig», «Herzogenmühle» von «Milchbuck», Altwiesen von Privaten, «Frohburg» der Helvetia Versicherungen und den «Neubau über den Gärten» von Moyreal Immobilien Utorem sowie die Alterssiedlung Helen Keller der Stiftung für Alterswohnungen SAW. Beim «Neubau über den Gärten» handelt es sich um das erste Neubauprojekt im Rahmen der Einhausung Schwamendingen.

Mehr Schulraum
Auch der Schulraum war ein Thema beim «Schwamendingen Diagonal». In Schwamendingen gibt es zahlreiche Genossenschaften und deshalb viele Kinder. Der Schulraum im Quartier werde in den nächsten 20 Jahren verdoppelt, hielt Cornelia Mächler, Direktorin Immobilien Zürich, fest. Im Quartier Saatlen, welches überdurchschnittlich wächst (plus 39 Prozent bis 2035), soll die Anlage Auzelg instand gesetzt und mittelfristig erweitert werden. Für die Schulanlage Saatlen gibt es einen Ersatzneubau. Der Wettbewerb wurde bereits gestartet. Das Resultat soll im Sommer 2020 vorliegen. Der Bezug ist voraussichtlich für 2027 geplant. Vorgesehen ist Raum für 24 Primar- und 12 Sekundarklassen sowie 4 Kindergärten. Zudem gibt es eine Vierfachturnhalle, ein Schwimmbad, Platz für Kinder und Jugendliche mit Körperund Mehrfachbehinderung sowie Veranstaltungsräume, die auch dem Quartier zur Verfügung stehen. Im Quartier Schwamendingen Mitte werden die Schulanlagen Herzogenmühle und Auhof instand gesetzt, allerdings erst nach 2030. Im Hirzenbach ist bei der Schulanlage Luchswiesen ein Teil-Ersatzneubau und bei der Schulanlage Stettbach mittelfristig eine Erweiterung vorgesehen.

Viele Projekte im Quartier
Neben Schulen gibt es weitere öffentliche Bauten im Quartier. Das sanierte Gemeinschaftszentrum Hirzenbach wird am 1. Februar wieder eröffnet. Das Ortsmuseum soll erneuert werden. Die Probstei wird zum Zentrum für Bogen-, Armbrust- und Pistolenschützen. Beim Freibad Auhof wird eine Erweiterung geprüft.

Weitere Abstimmung
Bei der Einhausung Schwamendingen stand der Ueberlandpark im Mittelpunkt. Begeistert erzählte Stadtrat Richard Wolff, dass die 7 Meter hohen Wände zumindest teilweise, das heisst 60 Prozent der Flächen inklusive Geländer, begrünt würden. Insgesamt sollen 600 Meter der 1000 Meter langen Wände auf beiden Seiten der Einhausung grün sein. Der Park besteht aus Wiesen, Gärten, Spielplätzen und einem zentralen Platz, der Saatlen- Terrasse. Die beiden Spielplätze und die Terrasse kann die Stadt gestalten. Sie initiierte deshalb ein Dialogverfahren mit Institutionen und Grundeigentümern. Ein Resultat sind mehr schattenspendende Bäume. Damit keine Velorennbahn entsteht, sind ein Kiesbelag und eine abwechslungsreiche Wegführung vorgesehen. Auf der Terrasse in der Mitte des Parks sind ein Pavillon, ein Gastroangebot und WC vorgesehen. Für alle Neuerungen braucht es einen Zusatzkredit. Über diesen werden die Stimmbürger abstimmen – wann genau, ist noch offen. Eingeweiht werden soll der Park im Jahr 2027.
Bei der anschliessenden Diskussion wurde der Wunsch nach Fassadenbegrünung bei den Neubauten geäussert. Odermatt wies darauf hin, dass die Stadt dies den Bauherren nicht vorschreiben könne. Die Mobilität der wachsenden Bevölkerung soll vor allem über den öffentlichen Verkehr abgewickelt werden. «Unsere Strassen haben zu wenig Kapazität für Mehrverkehr», betonte Wolff. (pm.)