Sie hauchen dem Dorfplatz Leben ein

Erstellt von Dennis Baumann |
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Am 21. Mai gibt es in Küsnacht zum ersten Mal einen Frühlingsmarkt. Von frischen Lebensmitteln und Selbstgemachtem bis zur Tauschbörse und Livemusik versprechen die Organisatorinnen auf dem Dorfplatz eine bunte Vielfalt. 

Unter dem Jahr dient er hauptsächlich als Parkplatz oder alternative Verbindungsroute zwischen der Alten Landstrasse und dem Bahnhof Küsnacht. Bis auf einige Anlässe spielt sich auf dem Küsnachter Dorfplatz nicht viel ab. Den Sommer- und Ostermarkt der reformierten Kirchgemeinde gibt es seit einigen Jahren nicht mehr. Diese Lücke soll nun zum Teil geschlossen werden. 

Am 21. Mai gibt es auf dem Dorfplatz von 10 bis 16 Uhr einen Frühlingsmarkt. Hinter dem Vorhaben stecken fünf Küsnachterinnen aus der Interessengemeinschaft «Wir bleiben dran». Die IG bildete sich aus dem Küsnachter Nachhaltigkeitsprogramm «Gipfelstürmer». Beatrice Rinderknecht, Christine Fierz-Kyburz, Mariska Wieland, Fiona Schweiss und Anne Richter stellen nun zum ersten Mal einen Markt auf die Beine. «Während der Pandemie gingen Leute vermehrt lokal einkaufen. Diese Energie möchten wir aufrechterhalten», sagt OK-Mitglied Beatrice Rinderknecht. Mit dem Frühlingsmarkt möchten die Organisatorinnen in Sachen Nachhaltigkeit ein Zeichen setzen. Deswegen wird auf dem Frühlingsmarkt allen voran lokalen Produzenten und Vereinen eine Bühne geboten. 

Das Regionale bevorzugen

Frisches Obst und Gemüse vom Kreisladen Küsnacht, saftiges Grillgut aus der Metzgerei Oberwacht oder kühles Bier der Brauerei Seebueb aus Hombrechtikon: Der Markt gehört den Regionalen. Denn das Motto lautet: lokal einkaufen, tauschen und begegnen. Rund 20 Standbetreiber widmen sich diesem Leitbild und versprechen ein vielfältiges Angebot. 

Mit dem baldigen Markttag will die fünfköpfige Projektgruppe ihre IG erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. «Wir sind bisher noch nicht sehr bekannt. Mit dem Frühlingsmarkt wollen wir weitere Leute ins Boot holen und Ideen aufnehmen, Küsnacht nachhaltiger zu gestalten», sagt Mariska Wieland. 

«Nachhaltigkeit heisst nicht nur Umweltschutz, sondern auch Vernetzung in einer Gemeinschaft», fügt Fierz-Kyburz an. Die Gemeinde im Sinne einer Gemeinschaft soll also gefördert werden. So besteht auf dem Frühlingsmarkt viel Raum für Begegnungen. Die Organisatorinnen stellen einen grossen Grill mit Tischen und Sitzbänken zur Verfügung. «Mit Dekorationen und Livemusik möchten wir zum Verweilen einladen», so Anne Richter. Grillgut – auch veganes – gibt es vor Ort, soll jedoch ebenfalls selbst besorgt werden. Besteck und Teller sollen wenn möglich von zu Hause mitgebracht werden. «Unser Ziel ist es, keinen Abfall zu produzieren», erklärt Wieland.

Auch Kleider tauschen

Weitere Begegnungen entstehen bei den beiden Kleider- und Pflanzentauschbörsen der Klimagruppe Küsnacht und von «Wir bleiben dran». Hier können Besucherinnen und Besucher Kleidungstücke und Pflanzen, die sie nicht mehr brauchen, abgeben und eintauschen. «Des einen Müll ist des anderen Schatz», sagt OK- und Klimagruppenmitglied Fiona Schweiss. Wer von zu Hause nichts mitbringen kann, darf sich auch gegen Spende einer Geldsumme bei der Tauschbörse bedienen. Neben der Nachhaltigkeit ist auch die Inklusion ein wichtiger Punkt für die Organisatorinnen. Es soll jede und jeder mitmachen können, der sich in der Region befindet. Der Kern des Marktes stammt aus Küsnacht, während vereinzelte Standanbieter aus umliegenden Gemeinden kommen. Bereits nach den Sportferien hat das OK mit den Vor­bereitungen angefangen. «Wir sind zum Glück gut vernetzt und haben alle Vereine und lokale Produzenten, auch über den Küsnachter Gewerbeverein, eingeladen», sagt Schweiss. Kein einziger Standbetreiber wurde abgelehnt. 

Finanziert wird der Frühlingsmarkt über die Standmieten und eine Spende eines Beitrags der Energie- und Naturschutzkommission Küsnacht (ENAK). Das OK von «Wir bleiben dran» arbeitet freiwillig. Für die IG ist das Organisieren des Marktes daher kostenneutral. 

Ob es in den kommenden Jahren wieder einen Frühlingsmarkt geben wird, steht noch offen. Das OK will zunächst den diesjährigen Anlass auswerten. «Wir sind stets offen für Inputs von aussen. Wir sind gespannt, wie sich unser Projekt weiterentwickelt», so Christine Fierz-Kyburz.


Frühlingsmarkt, Dorfplatz Küsnacht, 21. Mai, 10 bis 16 Uhr