«Skandalös: VBZ und ZVV schaffen Sachzwang»

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Die Quartiervereine Wiedikon und Schwamendingen sind empört, weil VBZ und ZVV die Ticketerias am Goldbrunnenplatz und am Schwamendingerplatz am 29. Dezember definitiv schliessen wollen, obwohl der politische Prozess noch läuft.

«Mit Protest und grossem Unverständnis» nähmen sie die heutige Ankündigung zur Kenntnis. Der Entscheid der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) und des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) sei aus zwei Gründen nicht nachvollziehbar. Einerseits habe sich bereits bei der Ankündigung dieser Massnahme vor einem Jahr ein grosser Widerstand dagegen in den Quartieren formiert und die Präsidenten der beiden Quartiervereine hätten VBZ und ZVV im November 2017 schriftlich aufgefordert, auf die Massnahme zu verzichten – erfolglos. Als Hauptgrund für die geplante Schliessung hatte der ZVV damals den rückläufigen Verkauf von Tickets an bedienten Schaltern um 50 Prozent genannt.

Andererseits, so die beiden Quartiervereine weiter, wurden im Gemeinde- wie im Kantonsrat gleichlautende Postulate eingereicht, um die geplanten Schliessungen zu verhindern. Der Gemeinderat hat das entsprechende Postulat mit grossem Mehr sowie mit Unterstützung des Vorstehers der Industriellen Betriebe überwiesen. Und die Behandlung des Postulats im Kantonsrat ist weiterhin pendent. Da die drei unterzeichnenden Parteien eine Mehrheit im Kantonsrat innehaben, sei die Überweisung des Anliegens – mit etlichen Sympathiestimmen aus anderen Parteien – höchst wahrscheinlich. «Dass nun aber der federführende ZVV diese Behandlung nicht abwarten will und mit der Schliessung auf Ende Dezember faktisch einen Sachzwang schafft, ist skandalös», schreiben die beiden Quartiervereine. Urs Rauber (Präsident Quartierverein Wiedikon) und Maya Burri (Präsidentin Quartierverein Schwamendingen) betonen übereinstimmend: «Dieses Vorpreschen der ZVV-Verantwortlichen ist ungeschickt und unsensibel. Es stellt einen nicht akzeptablen Eingriff in einen laufenden politischen Prozess dar.» (ho.)