So kämpft die EVP um ihren Verbleib im Zürcher Gemeinderat

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Die EVP ist 2014 bei den Stadtzürcher Gemeinderatswahlen an der 5-Prozent-Hürde gescheitert. Lokalinfo hat beim Stadtzürcher EVP-Präsidenten Ernst Danner (68) nachgefragt, welche Taktik die Partei in diesem Jahr verfolgt, um im Gemeinderat vertreten zu bleiben.

Herr Ernst Danner, Ihre Partei ist derzeit zwar im Gemeinderat vertreten, scheiterte aber 2014 an der 5-Prozent-Hürde. Was hat die EVP aus dem Wahldebakel von 2014 gelernt?

Wir haben gelernt, dass wir uns auf die Wahlkreise konzentrieren müssen, in welchen wir die beste Chance haben, die 5-Prozent-Hürde zu überwinden. Das sind aktuell die Kreise 9, 11 und 12. Wir möchten aber auch in den Kreisen 6 sowie 7 und 8 dazu gewinnen. Wir haben aber auch in allen andern Kreisen sehr gute Kandi­datinnen und Kandidaten, die helfen, auf die nötige Stimmenzahl zu kommen.

Die EVP schaffte es dank einer Listen­verbindung mit der BDP bei den Wahlen 2018 wieder in den Gemeinderat. Wegen der Fusionierung mit der CVP zur Partei Die Mitte, stand die BDP der EVP als Listenpartner nun aber nicht mehr zur Verfügung. Was bedeutet das für die EVP in Hinblick auf die Wahlen 2022?

Wir haben nun vier Jahre sehr gute Arbeit leisten dürfen im Gemeinderat, was uns für die Wahl hilft. Zudem sind wir heute die einzige Partei, die mit ihrem Namen zeigt, dass sie auf der Grundlage christlicher Verantwortung politisieren will. Es gibt auch im säkularen Zürich viele Stimmberechtigte, die das schätzen.

Welche Taktik verfolgt die EVP StadtZürich, um bei den diesjährigen Wahlen die 5-Prozent-Hürde zu überwinden?

Wir möchten vor allem durch gute Politik überzeugen. Das ist uns hoffentlich gelungen. Wir wollen auch durch persönliche Kontakte viele Menschen motivieren, die EVP-Liste ins Stimmcouvert zu legen.

Um die 5-Prozent-Hürde zu überwinden, braucht es in lediglich einem Wahlkreis mehr als 5 Prozent. Inwiefern fokussiert sich die EVP Stadt Zürich auf einen bestimmten Wahlkreis?

Wie erwähnt sind es die Kreise 9, 11 und 12. Mit Roger Föhn haben wir in Schwamendingen einen sehr guten Spitzenkandidaten für den Stadt- und den Gemeinderat. Er ist volksverbunden und kennt die Sorgen und Nöte der Menschen in unserer Stadt.

Inwiefern erachten Sie die Kandidatur von Roger Föhn für den Stadtrat als hilfreich in Hinblick auf die Gemeinderatswahlen?

Die EVP hat in ihrer hundertjährigen Geschichte schon zwei sehr fähige Stadträte gestellt. Wir haben wieder einen guten Kandidaten, so ist es richtig, dass die EVP ins Rennen steigt. Roger Föhn hat viel ­Lebens- und Behördenerfahrung und gesunden Menschenverstand. Mit seiner Kandidatur ist er natürlich auch eine «Wahllokomotive» für die Gemeinderatswahlen.

Welche Chancen rechnet sich die EVP Stadt Zürich für die bevorstehenden Gemeinderatswahlen aus?

Wir vertrauen darauf, dass die Wählerinnen und Wähler unseren Einsatz im Gemeinderat schätzen und wieder oder neu die EVP-Liste 11 ins Wahlcouvert legen. Wir sind der «Kitt» zwischen den Blöcken, der mithilft, dass man gemeinsam gute ­Lösungen finden kann.

Welche Bedeutung hätte der Verbleib im Gemeinderat für Sie und Ihre Partei?

Für die EVP wäre das eine schöne Anerkennung der geleisteten Arbeit und eine grosse Motivation, weiter für den Zusammenhalt in unserer Stadt zu kämpfen. Wir sind den Wahlberechtigten sehr dankbar, wenn sie die EVP-Liste 11 einlegen und der EVP ermöglichen, weiterhin für das Wohl unserer Stadt zu arbeiten.