So will «Die Mitte» die 5-Prozent-Hürde bei den Gemeinderatswahlen knacken

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Die 5-Prozent-Hürde wurder der Mitte Stadt Zürich bei den Gemeinderatswahlen 2018 zum Verhängnis. Erstmals nach über 100 Jahren scheidete die Partei, damals noch CVP, aus dem Stadtparlament aus. Lokalinfo hat bei Die-Mitte-Präsidentin Karin Weyermann (37) nachgefragt, mit welcher Taktik die Partei die Rückkehr in den Gemeinderat bei den bevorstehenden Wahlen schaffen will.

Frau Karin Weyermann, Ihre Partei ist derzeit nicht im Gemeinderat vertreten. 2018 scheiterte Die Mitte – damals noch CVP – an der 5-Prozent-Hürde. Was hat Die Mitte aus dem Wahldebakel von 2018 gelernt?

Das Resultat 2018 zeigte deutlich, wie wichtig jede einzelne Stimme ist. Es fehlten nur wenige Stimmen zur Erreichung der 5-Prozent-Hürde.

Welche Bedeutung hat dabei die Fusionierung der CVP mit der BDP im Jahr 2021 zur Partei Die Mitte für die bevorstehenden Wahlen?

Die Fusion mit der BDP und der Namenswechsel stehen für einen Aufbruch in der Partei. Die Mitte erlebt einen Aufschwung und das Engagement der Mitglieder ist beeindruckend. Bereits 2018 ging ein Ruck durch die Partei, welcher sich mit der Fusion und Namenswechsel noch verstärkte.

Welche Taktik verfolgt Die Mitte Stadt Zürich, um bei den diesjährigen Wahlen die 5-Prozent-Hürde zu überwinden?

Es wurden Fokus-Kreise definiert, in welchen die 5-Prozent-Hürde erreichbar sein sollte, ohne die anderen Kreise ausser Acht zu lassen, denn ist die Hürde erreicht, zählt das gesamtstädtische Wahlresultat für die Sitzverteilung. Ziel der Mitte ist es denn auch, die Hürde zu knacken und mit Fraktionsstärke wieder in den Gemeinderat einzuziehen.

Um die 5-Prozent-Hürde zu überwinden, braucht es in lediglich einem Wahlkreis mehr als 5 Prozent. Inwiefern fokussiert sich die Mitte Stadt Zürich auf einen bestimmten Wahlkreis?

Stadtratskandidat, Hausarzt Josef Widler, stammt aus dem Kreis 9, einem unserer Fokus-Kreise, und ist Kantonsrat des Wahlkreises 3 und 9. Mit ihm als Zugpferd müsste im Kreis 9 die 5-Prozent-Hürde zu knacken sein.

Inwiefern erachten Sie die Kandidatur von Josef Widler für den Stadtrat als hilfreich in Hinblick auf die Gemeinderatswahlen?

Wir erhoffen uns durch seine Bekanntheit und Präsenz selbstverständlich ­einen positiven Effekt auf die Gemeinderatswahlen. Josef Widler konnte als ­Kantonsrat und Präsident der Ärzte­gesellschaft gerade in der letzten Zeit seine Qualitäten unter Beweis stellen. Er vertritt die Werte der Mitte Freiheit, ­Solidarität und Verantwortung hervor­ragend und gibt der Partei ein sympa­thisches und kompetentes Gesicht.

Welche Chancen rechnen sich Die Mitte Stadt Zürich für die bevorstehenden Gemeinderatswahlen aus?

Wir erachten die Chancen, die 5-Prozent-Hürde zu erreichen, als sehr gut. Wir sind überzeugt, dass die Wählerinnen und Wähler sich eine lösungsorientierte und zielführende Politik der Mitte wünschen.

Welche Bedeutung hätte ein Wieder­einzug in den Gemeinderat für Sie und Ihre Partei?

Derzeit ist eine starke Polarisierung der Gesellschaft und der Politik spürbar. In der Stadt Zürich dominieren Links-Grün die städtische Politik. Die Mitte wird sich im Gemeinderat für Lösungen und gegen die Polarisierung einsetzen. Der Wiedereinzug würde zudem bedeuten, die städtische Politik wieder aktiv mitgestalten und eigene Ideen direkt im Parlament einbringen zu können. Wir möchten uns für die wichtigen Themen wie Gesundheit, Verdichtung, Gewerbe und Verkehr in der Stadt Zürich einsetzen und gute, breit abgestützte Lösungen finden.