Stadt will Parkplatz-Chaos im Zoo-Quartier mit neuem Verkehrskonzept lösen – das sagt der Quartierverein Fluntern

Erstellt von Dominique Rais |
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Das akute Parkplatzproblem rund um den Zoo Zürich sorgt im Quartier seit Langem für Unmut. Jetzt soll das «Verkehrskonzept Zoo» samt neuem Parkhaus die langersehnte Entlastung bringen.

Das Zoo-Quartier in Zürich-Fluntern hat seit Jahrzehnten mit einem akuten Verkehrsproblem zu kämpfen – besonders an Sonn- und Feiertagen. Dann reiht sich ein Auto an das nächste. Freie Parkfelder? Fehlanzeige. Mit 1,27 Millionen Besuchern im Jahr 2021 gehört der Zoo Zürich zu den beliebtesten Ausflugszielen der Schweiz. An Spitzentagen liegt der Besucher­andrang bei bis zu 7500, wobei eine Vielzahl der Zoo-Besucher mit dem Auto anreist. Das wiederum sorgt für ein massives Verkehrsaufkommen, zumal es rund um den Zoo nur etwa 1200 öffentliche Parkplätze gibt. Die Folge: massive Rückstaus auf den Zubringerstrassen und unzählige wild parkierte Autos auf den umliegenden Wiesen sowie im Wald. «Das schiere Verkehrsaufkommen, das seit nun mehr zwei Jahrzehnten besteht, ist das Haupt­problem», sagt Martin Schneider, Präsident des Quartiervereins Fluntern, zu Lokalinfo. Der Unmut im Quartier ist entsprechend gross.

Mit dem «Verkehrskonzept Zoo» will die Stadt nun Abhilfe schaffen. Mitte April hat der Zürcher Stadtrat den Beschluss ­bekannt gegeben. 23 Massnahmen sind darin enthalten. Sie sollen das Verkehrs- und Parkplatzproblem im Zoo-Quartier endlich entschärfen. Anstoss für den aktuellen Stadtratsbeschluss war nicht zuletzt ein Postulat des Gemeinderats im Jahr 2018. Darin wurde die Stadt aufgefordert, zusammen mit dem Zoo, den Quartiervereinen und Betroffenen, eine Lösung für das Verkehrsproblem auszuarbeiten.

Quartierverein fordert für Zoo­besucher Vorreservationssystem

Mit dem «Verkehrskonzept Zoo» liegt dieses nun vor. Der Zeithorizont zur Realisierung ist auf 10 bis 15 Jahre anberaumt. Das Tiefbauamt der Stadt Zürich wurde nun mit der Umsetzungsplanung, zusammen mit den betroffenen Dienstabteilungen und dem Zoo Zürich, beauftragt. Auf dem bisherigen Zoo-Parkplatz vor der Masoala ­Halle soll ein Parkhaus, das ans städtische Parkleitsystem angeschlossen wird, gebaut werden. Bestehende Parkplätze sollen so gebündelt und das Quartier entlastet werden.

Grundsätzlich wird das Konzept vom Quartierverein gestützt. «Damit es aber eine tatsächliche Verkehrsentlastung gibt und der Grossandrang im Quartier reguliert werden kann, müssen Zoo­-Eintritte an Spitzentagen kontingentiert werden. All jene, die an Spitzentagen in den Zoo wollen, müssen im Voraus einen Eintritt buchen, der für jene, die mit dem Auto anreisen, an einen Parkplatz im neunen Parkhaus gebunden ist», so Schneider. Das Vorgehen wäre damit vergleichbar mit dem, wie es bereits bei Grossanlässen, Skigebieten oder Museen, die von Besuchern gestürmt werden, praktiziert werde.

Nebst dem Parkhaus sieht das Verkehrskonzept auch die Realisierung der Zoo-Seilbahn vom Bahnhof Stettbach auf den Zürichberg vor, um die ÖV-Nutzung der Zoo-Besucher zu erhöhen. Der Quartierverein begrüsst das. Für Schneider ist aber klar: «Wir wollen unser Verkehrsproblem nicht auf den Schultern von Stettbach lösen.» Auch in Dübendorf bedarf es laut Schneider für das Parkhaus beim Bahnhof Stettbach eine Kontingentierung für die Zoo-Eintritte. Aktuell ist der Seilbahn-Bau durch ein hängiges Verfahren beim Verwaltungsgericht in Dübendorf blockiert. Die Realisierung der Zoo-Seilbahn bleibt damit vorläufig ungewiss.